Die US-Aktienmärkte haben am Mittwoch im Handelsverlauf kaum auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed reagiert und ihre Anfangsgewinne verteidigt. Gemischt ausgefallene Quartalsberichte großer US-Firmen sorgten für Licht und Schatten. Insbesondere aber stachen Unternehmen aus der Technologie-Branche positiv mit ihren Geschäftszahlen hervor.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte zuletzt 0,38 Prozent höher bei 26 479,91 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,02 Prozent auf 3251,27 Zähler aufwärts. Der Nasdaq 100 gewann 1,12 Prozent auf 10 650,56 Zähler.

Die Fed behält ihre Nullzinspolitik bei und beließ den Leitzins in einer Spanne von 0 bis 0,25 Prozent. Volkswirte hatten einhellig mit dieser Entscheidung gerechnet. Zudem kündigte Notenbankchef Jerome Powell an, das bisherige Tempo bei den Anleihekäufen beizubehalten und alle Instrumente zu nutzen, um die US-Wirtschaft zu stützen.

Die bisherige Reaktion der Fed auf die Corona-Krise ist beispiellos und stellt selbst ihr Eingreifen in der Finanzkrise in den Schatten. Neben Zinssenkungen wurden Wertpapierkäufe in bisher ungekanntem Ausmaß getätigt und zahlreiche Kreditprogramme zur Stützung der Wirtschaft aufgelegt.

Unter den Einzelwerten zählten im Dow zur Wochenmitte die Aktien des Flugzeugbauers Boeing und des Kreditkarten-Giganten Visa nach der Vorlage ihrer Geschäftsberichte zu den Schlusslichtern, während Apple um 1,4 Prozent stiegen. Analyst Matthew Cabral von der Credit Suisse ist optimistisch, dass die an diesem Donnerstag anstehende Quartalsbilanz des iPhone-Herstellers positiv ausfällt. Er hob seine Schätzungen an und erwartet, dass das Geschäft mit iPhones, iPads und auch Macs gut gelaufen ist.

Die Papiere von Boeing und Visa indes wurden von Anlegern mit spitzen Fingern angefasst, so dass es für Boeing zuletzt als Dow-Schlusslicht um 2,8 Prozent abwärts ging. Die Titel des Kreditkartenkonzerns verloren 0,3 Prozent. Die Corona-Krise hatte dem Flugzeugbauer im abgelaufenen Quartal einen höheren Verlust eingebrockt als prognostiziert und zudem stellt der Konzern 2022 die Produktion des Jumbo-Jets 747 nach mehr als 50 Jahren ein. Visa litt vor allem unter enttäuschenden Umsätzen.

Auch General Electric und General Motors konnten mit minus 4,1 Prozent beziehungsweise minus 2,0 Prozent nicht überzeugen. Wie beim Kreditkarten-Konzern reagierten auch die Anleger von GM vergrätzt darüber, dass der größte US-Autobauer die Umsatzerwartungen im zweiten Quartal verfehlte. Bei der einstigen Industrie-Ikone enttäuschte das bereinigte Quartalsergebnis.

AMD sprangen um mehr als zwölf Prozent hoch und waren damit Spitzenwert im Auswahlindex Nasdaq 100. Während der Chip-Riese Intel mit Verzögerungen bei seiner nächsten Prozessor-Generation kämpft, ist der kleinere Konkurrent auf Aufholjagd und lag mit seinen zur Zahlenvorlage ebenfalls bekannt gegebenen Prognosen zum laufende Quartal über den Analystenerwartungen.

Die Papiere des Online-Auktionshauses Ebay büßten trotz besser als erwartet ausgefallener Quartalszahlen 2,3 Prozent ein. Allerdings ist die Aktie in letzter Zeit bereits sehr stark gestiegen, so dass am Markt auf Gewinnmitnahmen verwiesen wurde.

Überzeugen konnte die Kaffeehaus-Kette Starbucks , deren Geschäftsbericht trotz der Einbrüche durch die Covid-19-Krise besser als befürchtet ausfiel. Die Aktie stieg um 3,7 Prozent./edh/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0404 2020-07-29/20:27

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