An den US-Börsen ist am Donnerstag neue
Hoffnung auf einen guten Ausgang des Handelskonflikts zwischen den
China und den USA aufgekommen. Zwar gab der Dow Jones Industrial
rund zwei Stunden vor der Schlussglocke um 0,49
Prozent auf 25841,14 Punkte nach. Er grenzte aber die Verluste
merklich ein: Im Tagestief hatte der Leitindex noch 1,7 Prozent
eingebüßt und war auf den niedrigsten Stand seit Ende März gefallen.
Der chinesische Präsident Xi Jinping hat im Handelsstreit mit den
USA Kontakt zu US-Präsident Donald Trump aufgenommen. Er habe einen
"wunderschönen Brief" von Xi erhalten, sagte Trump am Donnerstag in
Washington. Eine Einigung noch in dieser Woche sei immer noch
möglich. Er werde voraussichtlich mit Xi telefonieren, dieser habe
ihn zur Zusammenarbeit aufgefordert, sagte Trump.
Auf diese Nachricht hin holten die Aktien einen Großteil ihrer
Verluste wieder auf. Seit dem Wochenende hatte die neuerliche
Zuspitzung des Konflikts zwischen den USA und China die Börsianer
verschreckt und die Notierungen erheblich unter Druck gesetzt. Die
Handelsgespräche zwischen den beiden Ländern werden am heutigen Tag
fortgesetzt.
Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,4 Prozent
auf 7586,852 Punkte nach. Der breit aufgestellte S&P 500
verlor 0,32 Prozent auf 2870,18 Zähler.
Im Dow stehen die Aktien von Intel im Blick. Der
Halbleiter-Riese Intel enttäuschte an der Börse mit der
Umsatzprognose für die nächsten drei Jahre, was der Aktie einen
Verlust von fast fünf Prozent einbrockte. Analysten bemängelten
zudem eine nachlassende Profitabilität. Intel hatte erst Ende April
die Prognosen für das laufende Jahr gesenkt. Papiere des
Technologiekonzerns IBM büßten 1,9 Prozent ein. Auch
andere Halbleitertitel mussten Verluste hinnehmen.
Der Hollywood-Riese Walt Disney überzeugte mit den
Zahlen zum ersten Quartal, die die Erwartungen am Markt übertrafen.
Mit seinem Marvel-Epos "Avengers" bricht das Unternehmen zudem
weiterhin Rekorde. Der Aktienkurs konnte sich jedoch mit minus 0,5
Prozent dem schwächeren Börsenumfeld nicht entziehen.
Neues gibt es im milliardenschweren Bieterwettkampf um Anadarko
. Chevron erteilte der Hoffnung des
Ölförderers Anadarko auf eine Anhebung seiner Offerte eine Absage
und will stattdessen die Aktienrückkäufe ausweiten. Kreisen zufolge
hatte Anadarko gehofft, dass Chevron den Bieterwettkampf weiter
vorantreibt, nachdem Occidental Petroleum in diesen
eingestiegen war und mit einem Gebot Chevron zunächst ausgestochen
hatte. Während die Aktien von Anadarko um 3 Prozent fielen und
Occidential um 6,4 Prozent, legten die von Chevron um 2,9 Prozent
zu.
In den Fokus rückt zudem der Börsengang von Uber .
Erwartet wird, dass der Online-Fahrvermittler an diesem Tag den
Ausgabepreis für seine Aktie bekannt gibt und am Freitag dann den
Schritt aufs Parkett wagt. Die Nachfrage nach Uber-Aktien hält sich
allerdings laut US-Medien in Grenzen. Das Unternehmen dürfte seine
Papiere in der Mitte der Preisspanne von 44 bis 50 Dollar oder
vielleicht sogar unterhalb der 47 Dollar an Investoren losschlagen,
berichteten "Wall Street Journal" und CNBC am Mittwoch
übereinstimmend unter Berufung auf informierte Kreise.
"Es war bisher immerhin ein großes Jahr für IPOs", kommentierte
Analyst Michael Hewson von CMC Markets und verwies auf Levi Strauss,
Lyft , Pinterest , Zoom Communications
und Beyond Meat. Weitere wie womöglich die von Avantor und WeWork
dürften folgen./bek/zb
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0373 2019-05-09/20:09
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