Am Ende einer bislang verlustbringenden Woche bleibt die Wall Street auf Erholungskurs. Nachdem der vor allem am Montag und Mittwoch tief gefallene Dow Jones Industrial am Vortag bereits ein kleines Plus geschafft hatte, ging es für ihn am Freitag zwei Stunden vor Schluss um 1,13 Prozent auf 25 868,26 Punkte weiter hoch. Sein Wochenminus kann er so bis dato auf 1,6 Prozent reduzieren.

Zum Wochenschluss hofften die Anleger wieder einmal auf Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China. US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass der Zwist nicht von allzu langer Dauer sein wird. Es gebe gute Diskussionen, die Chinesen wollten unbedingt ein Abkommen. Er rechne auch nicht damit, dass Peking Vergeltung für die zuletzt von den USA angekündigten Zölle üben werde. Es liefen Gespräche zwischen beiden Seiten, und China biete hier gute Dinge an.

Die Apple -Aktie gehörte wegen der engen Verstrickung des Technologiekonzerns mit Fernost wieder zu den Profiteuren dieser Hoffnung, sie legte im Dow fast 2,5 Prozent zu und stützte auch die übrigen Indizes. Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 1,44 Prozent auf 2888,66 Zähler und der technologielastige Nasdaq 100 sogar um 1,66 Prozent auf 7609,31 Punkte.

Starke Zahlen des Chipkonzerns Nvidia sorgten an der Nasdaq zusätzlich für gute Stimmung. Dessen Aktien rückten um 6,8 Prozent vor und stützten sektorweit die Kurse. Der Grafikkarten-Spezialist übertraf im vergangenen Quartal die Erwartungen der Börse, indem der Umsatz weniger als stark als befürchtet zurückging. Unter den Anlegern sorgte dies branchenweit für große Erleichterung.

Bei der guten Stimmung im Chipsektor kam jedoch der Branchenausrüster Applied Materials nicht mit - trotz auf den ersten Blick guter Quartalszahlen. Die Aktie sackte nach bislang gutem Lauf in diesem Jahr wegen pessimistischer Begleitaussagen des Managements um knapp 1 Prozent ab. Demnach sei es zu früh, um ein Zyklustief auszurufen.

Der Landmaschinenhersteller Deere & Co kappte seine Gewinnprognose, da Farmer derzeit unter dem internationalen Handelsstreit und ungünstigen Wetterverhältnissen litten. Die Anleger nahmen dies aber gelassen auf, die Aktie zog sogar um 3,6 Prozent an. Laut Analyst Jerry Revich von Goldman Sachs waren die Resultate robuster als erwartet.

Die Aktie von General Electric folgte der Markterholung in besonderem Ausmaß. Nachdem sie am Vortag prozentual zweistellig eingebrochen war, ging es nun um 8,7 Prozent hoch. Konzernchef Larry Culp hatte im großen Stil Aktien des Mischkonzerns gekauft, was als Vertrauenssignal gewertet wurde. Tags zuvor war die Aktie von Anschuldigungen des Enthüllers Harry Markopolos schwer getroffen worden./tih/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0230 2019-08-16/20:13

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