Der US-Leitindex Dow hat am
Montag seinen höchsten Stand seit etwas mehr als fünf Monaten
zurückerobert. Kurz nach dem Handelsstart überwand der
Wall-Street-Index die Marke von rund 27 580 Punkten und ließ damit
sein Hoch von Anfang Juni hinter sich. Unterstützung für die Wall
Street kam von der Aussicht auf die erwarteten, weitere Hilfen für
die angeschlagene US-Wirtschaft.
Rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss ging es für den Dow Jones
Industrial dann um 1,00 Prozent auf 27 708,87 Punkte hinauf und
damit auf sein höchstes Niveau seit dem 25. Februar. Wenige Tage vor
diesem Datum hatte die Coronavirus-Panik die Börsen ergriffen und
bis Mitte März steil auf Talfahrt geschickt. Der marktbreite S&P 500
rückte zuletzt um 0,20 Prozent auf 3357,99 Zähler
vor, während der Nasdaq 100 um 0,45 Prozent auf 11
088,87 Zähler sank. Der technologielastige Nasdaq-Auswahlindex hatte
allerdings erst am Donnerstag ein neues Rekordhoch erklommen.
Am Sonntag hatte US-Präsident Donald Trump das neue
Corona-Konjunkturpaket einfach per Verfügung angeordnet, weil die
Verhandlungen darüber zwischen Republikanern und Demokraten im
Kongress gescheitert waren. Trump versprach dringend benötigte
Hilfen, darunter mehr Geld für Millionen Arbeitslose. Kritiker
monieren indes, dass auch diesen Maßnahmen der US-Kongress erst noch
zustimmen müsse. Kaum Beachtung fand unter Anlegern indes der
fortwährende Streit zwischen den USA und China. Als Reaktion auf
Sanktionen der Vereinigten Staaten gegen Politiker und Beamte in
Hongkong und Peking verhängte die Regierung Chinas inzwischen
ihrerseits Strafmaßnahmen gegen US-Bürger.
Unter den Einzelwerten im 30 Werte umfassenden Dow legten Apple
um 1,3 Prozent zu und stiegen damit wieder in
Richtung ihres Rekordhochs vom Donnerstag. Microsoft
indes gaben mit minus 2,2 Prozent weiter nach und waren das
Index-Schlusslicht. Sie hatten bereits am Freitag geschwächelt,
jedoch ebenfalls erst Anfang August einen Rekordstand markiert.
ExxonMobil legten im Dow um 1,8 Prozent zu und
Chevron um 2,2 Prozent. Die Aussicht auf eine
fortgesetzte Nachfrageerholung in Asien trieb die Ölpreise am Montag
an und sorgte unter den Anlegern der beiden Ölgiganten für
Erleichterung.
Die Nike-Aktien gewannen als Dow-Spitzenreiter 4,7
Prozent. Sie zogen im Gefolge von Foot Locker an. Die
US-Handelskette für Sportschuhe überraschte den Markt mit Aussagen
über einen Boom beim Verkauf neuer Sneaker. Food Locker erwartet
daher einen Umsatzanstieg und auch einen Quartalsgewinn. Händler
werteten dies als Hoffnungsschimmer für die gesamte Branche, die
schwer unter der Corona-Krise leidet. Die Papiere von Foot Locker
zogen an der Nyse um 6,5 Prozent an.
Aus der Tourismusbranche wurden von der Hotelkette Marriott
und der Kreuzfahrtlinie Royal Caribbean
Quartalszahlen bekannt gegeben. Wegen der
coronabedingten Restriktionen meldete Marriott für das zweite
Quartal einen höher als im Schnitt von Analysten erwarteten Verlust.
Die Aktien zeigten sich mit 2,4 Prozent im Plus, haben jedoch
bereits seit Jahresbeginn knapp 37 Prozent eingebüßt. Für die
Papiere von Royal Caribbean Cruises ging es um 9,0 Prozent nach
oben, auch wenn wegen der Pandemie im vergangenen Quartal ein
Milliardenverlust aufgelaufen ist. Sie hat seit Jahresbeginn aktuell
57 Prozent eingebüßt.
Analystenurteile verhalfen zudem den Aktien der Foto-Plattform
Pinterest zu einem Plus von 2,2 Prozent. Die
Investmentbank Morgan Stanley empfiehlt die Papiere nun zum Kauf.
Fedex , gestützt von einer Kaufempfehlung des
Analysehauses Bernstein, zogen um 8,2 Prozent an.
Im Blick standen zudem auch die Papiere von Eastman Kodak
, die um knapp 30 Prozent absackten. Ein geplanter
Kredit im hohen dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich wurde von der
US-Regierung auf Eis gelegt. Ende Juli noch hatten die Aussichten
darauf die zuvor nur wenige Dollar kostende Aktie des Foto-Pioniers
an der Nyse bis auf 60 US-Dollar hochschießen lassen. Dann
allerdings war es auch rasch wieder steil abwärts gegangen, als nach
Unterzeichnung der Absichtserklärung klar wurde, wie viele
Bedingungen erfüllt werden müssen./ck/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0310 2020-08-10/20:17
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