NEW YORK (dpa-AFX) - Die Stabilisierung am US-Aktienmarkt hat sich
am Donnerstag fortgesetzt. Inflations- und Rezessionssorgen rückten
in den Hintergrund, auch wenn die US-Notenbank (Fed) an ihrem
aggressiven Zinsanhebungskurs festhält, wie das Fed-Protokoll am
Vortag verdeutlichte.
"Dass die US-Notenbank mit weiteren Zinserhöhungen mal für
Erleichterung am Aktienmarkt sorgen würde, klingt etwas paradox.
Allerdings interpretieren die Investoren die Entschlossenheit der
Fed, die aus dem Sitzungsprotokoll in diesem Punkt hervorgeht, als
Zeichen des Vertrauens in die Robustheit der Konjunktur", erklärte
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Damit hätten die
zuletzt dominierenden Rezessionsrisiken keine neue Nahrung erhalten.
Der Dow Jones Industrial legte rund zwei Stunden vor
dem Handelsschluss um 0,80 Prozent auf 31 284,80 Punkte zu. Der
marktbreite S&P 500 stieg um 1,26 Prozent auf 3893,49
Zähler und lag damit rund 19 Prozent unter seinem Rekordhoch vom
Januar. Zugleich hat er sich von seinem Eineinhalbjahrestief im Juni
zwar wieder etwas erholt, verharrt aber nach wie vor an der
Schwelle, ab der Börsianer von einem Bärenmarkt sprechen.
Der technologielastige Nasdaq 100 gewann am
Donnerstag 1,93 Prozent auf 12 081,10 Punkte. Er liegt rund 28
Prozent unter seinem im November 2021 erreichten Höchststand.
Positive Signale für zahlreiche Technologiewerte auch in den USA
kamen vom koreanischen Samsung-Konzern . Im
Ergebnisausblick für April bis Juni peilt der Weltmarktführer bei
Speicherchips, Smartphones und Fernsehern deutliche Zuwächse an. Die
Aktien von Zulieferern wie Applied Materials legten
etwa um 4,9 Prozent zu und Lam Research um 6,0
Prozent. KLA und Qualcomm gewannen
deutlich. Für den Samsung-Wettbewerber Apple ging es
um 2,5 Prozent hoch.
Unter den Nebenwerten sprangen zudem die Papiere von Gamestop
nach der Ankündigung eines Aktiensplits um 12,5
Prozent hoch. Die Papiere des Videospielhändlers gehören zu den
sogenannten Meme Stocks, die bei Privatanlegern in den sozialen
Medien heiß diskutiert werden und dann durch Kurskapriolen
auffallen.
Die Anteile des Einzelhandelsunternehmens Kohl's
drehten nach anfänglichen Verlusten ins Plus. Nachdem sie den
tiefsten Stand seit November 2020 erreicht hatten, ging es zuletzt
um 3,1 Prozent auf 28,23 US-Dollar nach oben. Analystin Lorraine
Hutchinson von der Bank of America stufte die Aktie auf
"Underperform" ab und senkte das Kursziel von 50 auf 26 Dollar. Sie
passe ihr Urteil damit wieder an ihre negative Einschätzung zur
Kaufhausbranche an. Angesichts einer möglichen Übernahme durch die
Franchise Group, die nun aber vom Tisch ist, hatte sie die Aktie
zuvor als "Neutral" beurteilt./ck/stw
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0305 2022-07-07/20:02
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