Der eskalierende amerikanisch-chinesische Handelskonflikt hat die Anleger an den US-Aktienmärkten am Montag in die Flucht getrieben. Der Dow Jones Industrial notierte zuletzt 2,47 Prozent tiefer bei 25 301,97 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 fiel um 2,43 Prozent auf 2811,34 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 sackte gar um 3,23 Prozent auf 7341,52 Punkte ab.

China schlägt im Handelsstreit mit den USA nun zurück: Ab 1. Juni sollen bestehende Zölle auf amerikanische Waren erhöht werden. Knapp 2500 US-Produkte sollen demnach mit 25 Prozent Importzoll belegt werden. Auf weitere Waren sollen ebenfalls Strafzölle erhoben werden, allerdings mit niedrigeren Zollsätzen. Vergangene Woche hatten die USA ihrerseits Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar von 10 auf 25 Prozent angehoben.

Vor allem zyklische Werte werden derzeit verkauft. "Darin spiegelt sich die Angst der Anleger wider, dass der Handelsstreit bald tiefere Kerben in der Weltwirtschaft hinterlässt", sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. An den Börsen werde derzeit eine weitere Abkühlung des Wachstums einkalkuliert. "Donald Trump tut so, als seien Zollmehreinnahmen Nettogewinne. Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein", so Stanzl.

Unter den Einzelwerten im Dow litten vor allem die Aktien des Computerherstellers Apple , des Flugzeugherstellers Boeing und des Baumaschinen-Konzerns Caterpillar unter den angekündigten Vergeltungsmaßnahmen Chinas. Sie mussten Abgaben zwischen 4,0 und 5,1 Prozent hinnehmen und zählten damit zu den drei schwächsten Aktien im Leitindex. Alle drei Unternehmen hängen besonders stark von Geschäften mit China ab.

Unter den weiteren Einzelwerten verloren die Papiere von Facebook 3 Prozent. Die Forderung nach einer Zerschlagung des Online-Netzwerks wird verstärkt zu einem Thema für den Vorlauf zur US-Präsidentenwahl 2020. Mit der Senatorin Kamala Harris sprach sich eine weitere Politikerin aus dem Lager der Demokraten dafür aus, dass die US-Regierung eine Aufspaltung des Unternehmens prüfen sollte.

Die Anteilscheine von Uber weiteten ihren kräftigen Kursabschlag vom Freitag aus und sackten um weitere 10,7 Prozent ab. Der Fahrdienstvermittler war zum Wochenschluss bei der größten Börsenpremiere seit Jahren auf eine schwache Nachfrage von Anlegern gestoßen.

Für die am Freitag ebenfalls bereits gebeutelten Papiere von Wynn Resorts ging es mit minus 5,9 Prozent nochmal deutlich abwärts. Der von der Kasino- und Hotelkette am Freitag veröffentlichte Quartalsumsatz hatte die Erwartungen verfehlt./edh/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0307 2019-05-13/20:21

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