NEW YORK (dpa-AFX) - Vor der Notenbankkonferenz von Jackson Hole
wird an der Wall Street das Risiko gemieden. Zwei Stunden vor
Schluss lagen die New Yorker Indizes am Donnerstag moderat im Minus,
und dies mehr oder weniger im Gleichschritt. Der Dow Jones
Industrial verlor 0,26 Prozent auf 35 313,57 Punkte.
Er ist damit wieder mehr als 300 Punkte von seinem bisherigen Rekord
entfernt.
Unter den übrigen Indizes konnten weder der S&P 500
noch der Nasdaq 100 ihre Rekordserien fortsetzen: Der
marktbreite S&P-Index fiel zuletzt um 0,30 Prozent auf 4482,66
Punkte und der Nasdaq-Auswahlindex verlor 0,24 Prozent auf 15
331,435 Zähler.
Das große Warten geht damit weiter, bereits an den beiden Vortagen
waren die Anleger vor der Konferenz nur noch begrenzt Risiken
eingegangen. Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, wird sich an
diesem Freitag wohl zum geldpolitischen Kurs äußern. Dass er
konkrete Aussagen zur erwarteten geldpolitischen Straffung macht,
gilt aber unter Beobachtern angesichts der angespannteren
Corona-Lage als eher unwahrscheinlich.
Ganz anders als am Gesamtmarkt war aber unter den Einzelwerten viel
Bewegung drin - meist nach Quartalszahlen, die Licht und Schatten zu
bieten hatten. Unter anderem der Software-Sektor stand im Fokus mit
dem SAP-Rivalen Salesforce , der auch im zweiten
Geschäftsquartal mit guten Geschäften überzeugte und die
Jahresprognosen erneut erhöhte. Dies hievte die Papiere an der
Dow-Spitze mit 4,9 Prozent ins Plus.
Das erst 2020 an die Börse gegangene Software-Unternehmen Snowflake
konnte die Salesforce-Aktie nach starken
Geschäftszahlen mit einem Kursanstieg um 6,8 Prozent noch
übertrumpfen. Auf der Schattenseite tauchten die Anteilscheine von
Autodesk auf, die um 8,2 Prozent absackten. Der
CAD-Softwarehersteller hatte mit seinem Gewinnziel für das dritte
Quartal enttäuscht.
Positives und Negatives gab es auch im Einzelhandelssektor zu
vermelden. Dort zogen die Aktien des Haushaltswaren-Händlers
Williams-Sonoma um mehr als zehn Prozent an, weil
dieser seine Prognosen erhöhte und die Aktionäre durch eine höhere
Quartalsdividende und angekündigte Aktienrückkäufe bei Laune halten
will.
Dem gegenüber sackten die Titel der Discounter Dollar Tree
und Dollar General im Zuge der
Quartalszahlen um zwölf beziehungsweise 3,9 Prozent ab - hier
enttäuschten jeweils die Aussagen zu den Jahreszielen. Düsterer
wurde es auch für die Aktionäre des Textilhändlers Abercrombie &
Fitch mit einem Kursrutsch um fast elf Prozent, auch
dieser enttäuschte mit dem Quartalsbericht.
Vom Kosmetikkonzern Coty kamen Nachrichten dagegen
besonders gut an, die Titel rückten um 15 Prozent vor. Die
Quartalszahlen überzeugten zwar nicht, der diesjährige
Umsatzausblick ließ aber auf Besserung hoffen. Außerdem will das
Unternehmen vorankommen mit einem Teil-Börsengang des
Brasilien-Geschäfts.
Ein positiver Analystenkommentar schob ferner die Papiere von Zoom
um zwei Prozent an. Bei dem Videokonferenzdienst
könnte das Wachstum in den kommenden Jahren positiv überraschen,
schrieb Analystin Meta Marshall von der Bank Morgan Stanley. Sorgen
am Markt bezüglich des Ausmaßes möglicher Kundenabwanderungen in der
Zukunft seien übertrieben./tih/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0320 2021-08-26/20:10
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.