Nach einem recht sorglosen Vortag haben sich die Wall-Street-Anleger am Dienstag wieder etwas zurückgezogen. Die Krise zwischen den USA und dem Iran löst weiterhin Unbehagen aus. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor zuletzt 0,35 Prozent auf 28 604,24 Punkte.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,19 Prozent nach unten auf 3240,12 Punkte. Im Plus mit 0,19 Prozent auf 8865,55 Punkten notierte der technologielastige Nasdaq 100 , der von hohen Kursaufschlägen im Chipsektor gestützt wurde und nun wieder sein Rekordhoch von Ende vergangener Woche vor Augen hat.

Ein gefürchteter US-iranischer Krieg sei in niemandem Interesse, aber gleichzeitig fragten sich Händler, wie die Intensität des Konflikts abgebaut werden könnte, sagte Analyst David Madden von CMC Markets UK. Ein Vergeltungsschlag als Reaktion des Iran auf die Tötung des einflussreichen iranischen Generals Ghassem Soleimani durch die USA ist bislang ausgeblieben. Der iranische Präsident Hassan Ruhani dringt aber weiterhin auf Vergeltung. Beide Seiten überziehen sich zurzeit mit gegenseitigen Warnungen und Drohungen.

Konjunkturdaten überraschten derweil am Dienstag positiv. So hellte sich die Stimmung der US-Dienstleister im Dezember unerwartet deutlich auf. Die US-Industrie hatte im November weniger Aufträge erhalten als im Vormonat, jedoch hatten Analysten mit einem noch etwas stärkeren Rückgang gerechnet. Die Kurse am Aktienmarkt beeinflussten die Daten per Saldo kaum.

Unter den Einzelwerten waren die Aktien des Pharmakonzerns Merck & Co mit minus 2,2 Prozent das Schlusslicht im Dow-Index. Der Pharmakonzern hatte mit seinem Krebsmittel Keytruda in einer wichtigen Studie ein selbstgesetztes Ziel nicht erreicht.

Schwach präsentierten sich auch die Ölwerte ExxonMobil und Chevron mit Abschlägen von 2,1 beziehungsweise 1,7 Prozent. Der Höhenflug der Ölpreise wurde am Dienstag zunächst gestoppt. Die Anleger des Öl- und Gasförderers Apache störte das gleichwohl nicht. Nach einem großen Ölfund in Surinam schnellten die Apache-Anteile um gut ein Viertel in die Höhe.

Etwas Luft holen konnten auch wieder die Aktionäre des Flugzeugherstellers Boeing , der sich in der Krise um sein Unglücksmodell 737 Max mit American Airlines auf eine Schadenersatzzahlung geeinigt hatte. Boeing gewannen an der Dow-Spitze 1,4 Prozent.

Ein positiver Geschäftsausblick des US-Halbleiterherstellers Microchip kam bei den Anlegern gut an und beflügelte den gesamten Chipsektor. Die Microchip-Aktien legten um mehr als 6 Prozent zu. Micron Technology gewannen sogar 7 Prozent. Nach Aussage von Microchip ist der Auftragsbestand für das erste Quartal 2020 deutlich höher als der für das Schlussquartal 2019.

General Motors (GM) stellte seine Anleger auf ein schwieriges Jahr in China ein. Der Umsatz im Reich der Mitte werde schwach bleiben, so der Autobauer. Die GM-Aktien büßten 2,3 Prozent ein./ajx/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0246 2020-01-07/19:37

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.