Der Wall Street ist am Dienstag nach einer
dreitägigen Erholungsrally erst einmal der Schwung abhanden
gekommen. Der Dow Jones Industrial rutschte am
zweiten Handelstag der Woche um 0,48 Prozent auf 27 452,41 Punkte
ab, nachdem er seit dem Zwischentief der Vorwoche bei 26 537 Punkten
in den Tagen zuvor mehr als 1000 Punkte gut gemacht hatte.
Vor der ersten Fernsehdebatte zwischen US-Präsident Donald Trump und
seinem Herausforderer Joe Biden dominierte die Zurückhaltung.
Skeptisch aufgenommen wurde auch ein demokratischer Entwurf für ein
2,2 Billionen US-Dollar schweres Konjunkturprogramm, das am Markt
weiterhin als schwer durchzusetzen angesehen wurde. Für neue
Unsicherheit sorgte außerdem die Tatsache, dass die Zahl der
weltweiten Todesopfer der Corona-Pandemie die Millionenschwelle
erreicht hat.
Auch die anderen Indizes waren am Dienstag in die Verlustzone
gerutscht. Der marktbreite S&P 500 verlor zuletzt
0,40 Prozent auf 3338,07 Punkte. Die Technologiewerte schlugen sich
einmal mehr etwas besser, der auf diese Branche fokussierte
Auswahlindex Nasdaq 100 lag nur leicht mit 0,17
Prozent im Minus. Zuletzt stand er bei 11 345,55 Zählern.
Unternehmensseitig sorgte vor allem ein Kurssprung bei Beyond Meat
auf das höchste Niveau seit einem Jahr für Aufsehen.
Eine verstärkte Präsenz der hergestellten Fleischersatzprodukte in
den Walmart-Läden schickte die Aktien auf eine Rally. Zeitweise
waren die Papiere prozentual zweistellig angezogen, zuletzt betrug
der Aufschlag noch fast neun Prozent.
Außerdem machte erneut Uber von sich reden. Während
der Fahrdienstvermittler laut Insidern über einen möglichen Kauf des
deutschen Mobilitätsanbieters Free Now nachdenkt, gaben die Aktien
um 2,4 Prozent nach. Am Markt hieß es, dass solch ein Schritt dem
Marktanteil in Europa einen großen Schub verleihen würde.
Im Dow zollte der Flugzeugbauer Boeing einer
zweitägigen Erholungsrally Tribut, die Aktien fielen um 1,8 Prozent.
Hoffnung auf eine baldige Wiederzulassung der 737-Max-Jets hatte die
Papiere an den vergangenen beiden Tagen in der Spitze um 15 Prozent
nach oben getrieben. Die aktuellen Pandemie-Sorgen belasteten
derweil am Dienstag auch wieder die Aktien von Fluggesellschaften.
United , Delta und American Airlines
büßten bis zu vier Prozent ein.
Allgemein verblasste die zuletzt spürbare Erholung auch bei den
Technologiewerten. Apple zum Beispiel verloren 0,9
Prozent und wurden so auch zur Belastung für den Dow. Eine positive
Branchenausnahme waren jedoch viele Chipwerte. Wie ein Anstieg bei
Micron um 2,5 Prozent zeigt, blicken die Anleger bei
dem Unternehmen frohen Mutes auf die nachbörslich erwarteten
Quartalszahlen.
Auf breiter Front unter Druck gerieten derweil die Aktien von
Ölkonzernen wegen am Dienstag wieder fallender Ölpreise. Chevron
wurden im Dow mit einem Abschlag von 3,2 Prozent zum
größten Verlierer. Am breiteren Markt verloren die Anteile von
ExxonMobil , Occidental Petroleum und
dem Branchenausrüster Schlumberger zwischen 3,2 und
5,4 Prozent./tih/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0334 2020-09-29/19:59
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.