NEW YORK (dpa-AFX) - Ein nach wie vor robuster US-Arbeitsmarkt hat
am Donnerstag die Furcht der Anleger vor einem weiter aggressiven
geldpolitischen Kurs der Notenbank Fed verstärkt. Der Aktienmarkt
reagierte mit Abgaben.
So ging es für den Leitindex Dow Jones Industrial
zuletzt um 0,86 Prozent auf 32 984,60 Punkte abwärts. Der
marktbreite S&P 500 verlor 0,79 Prozent auf 3822,50
Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 stand 0,95
Prozent tiefer bei 10 811,01 Punkten.
Laut dem privaten Dienstleister ADP wurden in der Privatwirtschaft
der USA im Dezember 235 000 Arbeitsplätze geschaffen. Analysten
hatten nur mit 150 000 neuen Stellen gerechnet. Ein robuster
Jobmarkt kann steigende Löhne bedeuten und in der Folge eine weiter
hohe Inflation. Dies könnte die US-Notenbank veranlassen, die Zinsen
stärker als bisher erwartet zu erhöhen. Maßgeblich für die Fed ist
nun der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Dezember, der am
Freitag veröffentlicht wird.
Am Vortag war dem veröffentlichten Protokoll der Fed-Zinssitzung im
Dezember zu entnehmen, dass die Währungshüter die Inflation weiter
entschlossen bekämpfen wollen. "Die allgemeine Erkenntnis ist, dass
die Zinsen länger erhöht bleiben sollten, als manche erwartet
haben", kommentierte der Analyst Ricardo Evangelista vom Broker
Activtrades.
Im Dow fielen die Papiere von Walgreens Boots Alliance
auf den tiefsten Stand seit Ende Oktober. Von einer
Anhebung des diesjährigen Umsatzausblicks profitierten die Titel der
Drogerie- und Apothekenkette also nicht. Vielmehr enttäusche, dass
der Gewinnausblick nur bestätigt wurde, hieß es am Markt. Zuletzt
büßten Walgreens als schwächster Wert im Leitindex mehr als sieben
Prozent ein.
Um zeitweise fast die Hälfte brachen die Aktien der auf Fintechs und
Kryptowährungen spezialisierten Bank Silvergate Capital
ein, zuletzt belief sich das Minus auf rund 43
Prozent. Nach Angaben der Kalifornier löste der Crash am Kryptomarkt
einen derartigen Ansturm auf die Einlagen der Bank aus, dass
Silvergate sich veranlasst sah, Vermögensbestände mit hohen
Verlusten zu veräußern und 40 Prozent der Belegschaft zu entlassen.
Die negativen Branchennachrichten erfassten auch die Papiere der
Kryptobörse Coinbase mit einem Minus von rund neun
Prozent.
Einen Kursrutsch von fast 24 Prozent gab es bei Bed Bath & Beyond
, nachdem der Haushaltswaren-Händler selbst an seinem
Fortbestand zweifelt. Das Unternehmen erwägt nach eigenen Aussagen
weiter alle strategischen Alternativen, um die Finanzlage zu
verbessern - inklusive dem Verkauf von Geschäftsteilen.
Amazon steht in den Schlagzeilen mit der größten
Entlassungswelle in der Geschichte des Online-Händlers.
Vorstandschef Andy Jassy kündigte in einem Memo an die Beschäftigten
die Streichung von mehr als 18 000 Stellen an. Die Papiere des
Internet-Händlers verloren 1,3 Prozent. Seit dem vergangenen August
befinden sie sich im Abwärtstrend.
Mit einem Kursanstieg von gut sechseinhalb Prozent fielen die
Papiere von Western Digital positiv auf. Wie die
Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichtete,
führt der Speicherhersteller erneut Gespräche über eine
Verschmelzung mit dem japanischen Konkurrenten Kioxia. Allerdings
hieß es auch, die Verhandlungen seien noch in einem frühen Stadium
und könnten auch ohne eine Vereinbarung enden.
Die Titel von T-Mobile US gewannen drei Prozent. Die
Telekom-Tochter hatte im vierten Quartal die Zahl ihrer
Vertragskunden überraschend kräftig gesteigert. Die Neukundenzahl
sei erwartungsgemäß stark, schrieb der UBS-Analyst John Hodulik. Die
Abwanderungsquote sei so gering gewesen wie nie zuvor in einem
vierten Quartal./ajx/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0256 2023-01-05/19:52
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