NEW YORK (dpa-AFX) - Vor dem Hintergrund schlechter Nachrichten aus der Social-Media-Branche haben die US-Börsen am Dienstag ihre Gewinne des Vortags größtenteils wieder abgegeben. Schlechte Stimmung verbreitete vor allem die kassierte Prognose von Snap , die weite Teile der Branche mit nach unten zog. Die Nachrichten des Snapchat-Konzerns schürten erneut Sorgen über Risiken rund um das Wirtschaftswachstum.

"Alles in allem glauben wir, dass der Gegenwind für Snap aus vielen Richtungen kommt", schreibt Analyst Doug Anmuth von der Bank JPMorgan. Er gehe davon aus, dass der vorsichtige Tenor des Konzerns auch Abwärtsrisiken für andere Werte aus der Onlinebranche berge.

Der Leitindex Dow Jones Industrial gab um 0,56 Prozent auf 31 700,45 Punkte nach und stand damit etwas besser da als im frühen Handel. Am Vortag hatte er noch um knapp 2 Prozent zugelegt. Deutlicher waren die Verluste beim marktbreiten S&P 500 , der um 1,36 Prozent auf 3919,91 Zähler sank. Der technologielastige Nasdaq 100 rutschte um 2,48 Prozent auf 11 742,58 Punkte ab.

"Diese wilden Schwankungen von einem Tag auf den anderen sind zur Norm geworden, da die Anleger versuchen, die Talsohle an den Märkten zu erreichen, nur um dann von der einen oder anderen negativen Schlagzeile erneut getroffen zu werden", schreibt Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Miese Wachstumsprognosen in China und die Gewinn- und Umsatzwarnung von Snap schienen am Dienstag der Grund für den Kursrutsch zu sein.

In der Tat stachen unter den Einzelwerten die Macher der Snapchat-App heraus. Snap hatte am Vorabend bekannt gegeben, dass die Gewinn- und Umsatzprognosen für das zweite Quartal angesichts sich verschlechternder gesamtwirtschaftlicher Trends verfehlt werden. Das ließ die Aktie um 42 Prozent absacken - der größte prozentuale Tagesverlust in der Geschichte des Papiers. Bereits am Morgen hatte die Nachricht Technologie-Werte in Asien und Europa unter Druck gesetzt.

Am US-Aktienmarkt zogen Snap andere Werte aus der Social-Media- und Onlinebranche mit sich. Die Facebook-Mutter Meta und die E-Commerce-Plattform Pinduoduo verzeichneten Verluste von je rund acht Prozent. Der Konzern der Google-Mutter Alphabet verlor knapp sechs Prozent. Anteilscheine der Foto-Plattform Pinterest brachen um mehr als ein Fünftel ein.

Schlecht lief es auch für Abercrombie & Fitch . Die Aktien des Modehändlers rasselten um über 30 Prozent nach unten, nachdem er einen unerwarteten Verlust im ersten Quartal vermeldet hatte.

Zu den wenigen Gewinnern gehörte hingegen der Videokonferenz-Dienst Zoom , dessen Anteilsscheine um 6,3 Prozent zulegten. Der Konzern schnitt im abgelaufenen Quartal besser ab als gedacht und überraschte seine Anleger mit einer angehobenen Umsatz- und Gewinnprognose. Zoom habe die vorab niedrigen Erwartungen erfüllt, schrieb Analyst Peter Levine vom Analysehaus Evercore ISI. Der Experte sieht aber auch nach dem mehr als 70-prozentigen Kursrückgang der Aktie in den vergangenen zwölf Monaten noch Risiken und keinen kurzfristigen Kurstreiber./jcf/la/ngu

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0321 2022-05-24/20:17

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