Ohne eine gemeinsame Richtung haben sich am Donnerstag die US-Börsenindizes präsentiert. Technologie-Aktien entwickelten sich wie an den Vortagen besser als die Standardwerte. So gewann der Nasdaq 100 zuletzt 0,94 Prozent auf 8672,77 Punkte. Marktbeobachter glauben, dass viele Tech-Unternehmen gestärkt aus der Virus-Krise herausgehen werden. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab hingegen um 0,71 Prozent auf 23 336,45 Punkte nach und der breiter gefasste S&P 500 sank um 0,14 Prozent auf 2779,57 Punkte.

Neue Wirtschaftsdaten aus den USA fielen abermals verheerend aus. So sackte das Geschäftsklima in der Region Philadelphia kräftig ab und liegt signifikant unter den Erwartungen. Zugleich stellten angesichts der Zuspitzung der Pandemie in den USA die vierte Woche in Folge Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe. So wurden in der vergangenen Woche 5,2 Millionen Neuanträge registriert. Innerhalb eines Monats haben damit rund 22 Millionen Menschen ihren Job verloren.

Angesichts solcher Zahlen wird auf eine baldige Lockerung der gegenwärtigen Einschränkungen im wirtschaftlichen und öffentlichen Leben gehofft, hieß es am Markt. Aussagen von US-Präsident Donald Trump dazu werden noch an diesem Donnerstag erwartet. Im besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York wurden die relativ strengen Ausgangsbeschränkungen allerdings erst einmal bis Mitte Mai verlängert. Sie sehen unter anderem vor, dass die Menschen so viel wie möglich zu Hause bleiben sollen, "nicht lebensnotwendige" Geschäfte müssen geschlossen bleiben.

Nachdem die meisten Großbanken ihre Quartalsbilanzen in dieser Woche bereits veröffentlicht hatten, folgten nun Morgan Stanley , KeyCorp und die Bank of New York Mellon . Und auch Morgan Stanley teilte mit, angesichts der Covid-19-Krise hohe Rückstellungen für faule Kredite gebildet zu haben, was zu Lasten der Gewinne ging. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel der Überschuss um rund 30 Prozent. Der Aktienkurs sank um knapp 1 Prozent. KeyCorp-Papiere verloren mehr als 5 Prozent, jene von BNY Mellon indes gewannen dreieinhalb Prozent.

Bei den Aktien von Amazon und Netflix setzte sich der Höhenflug mit weiteren Kursrekorden fort. Amazon stiegen zuletzt um fast 4 Prozent, Netflix um fast 3 Prozent. Im internationalen Vergleich aller großen Technologiewerte werde sich Amazon voraussichtlich als einer der Gewinner der Virus-Pandemie herauskristallisieren, schrieben die Autoren des wöchentlich erscheinenden Bernecker-Börsenbriefs. Dem Streaming-Anbieter und Filmproduzenten Netflix kommt zugute, dass viele Menschen wegen der Einschränkungen des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens derzeit zuhause sind und mehr Interesse haben, Filme zu schauen.

Die von den Folgen der Corona-Pandemie gezeichneten US-Airlines erlitten abermals sehr hohe Kursverluste. United Airlines ließ verlauten, die Nachfrage sei im Grunde genommen gleich Null und Signale einer Besserung in naher Zukunft gebe es nicht - die United-Anteile sackten um fast zwölf Prozent ab. American Airlines um mehr als neun Prozent.

Im Dow waren die Anteile des Flugzeugbauers Boeing der größte Verlierer mit einem Minus von gut sieben Prozent. An der Leitindex-Spitze knüpften die Papiere des Gesundheitsdienstleister und Krankenversicherers UnitedHealth mit einem Plus von mehr als drei Prozent an ihre Vortagesstärke an.

Abbott Labs stiegen um mehr als fünf Prozent. Der Pharmakonzern übertraf mit seinem bereinigten Quartalsergebnis je Aktie die durchschnittliche Schätzung am Markt.

Nach einem Einbruch um etwas mehr als 17 Prozent am Vortag ging es für Bed Bath & Beyond nun um gut 16 Prozent hoch. Der auf Ausstattungen für Küche, Bad und Wohnen ausgerichtete Einzelhändler hatte am Mittwoch nach Börsenschluss seinen Quartalsbericht vorgelegt. Die Zahlen waren besser als befürchtet ausgefallen./ajx/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0442 2020-04-16/20:10

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