Der anfangs heftige Verkaufsdruck an der Wall Street hat am Dienstag im Handelsverlauf nachgelassen. Der Dow Jones Industrial verlor zuletzt noch 1,17 Prozent auf 25 022,14 Punkte. Damit konnte er seine frühen Verluste, die ihn auf den tiefsten Stand seit Juli gedrückt hatten, fast halbieren. Außerdem schaffte er es so zumindest vorerst wieder über die Marke von 25 000 Punkten - ein nachhaltiger Rutsch darunter mache "umfangreiche Anschlussverkäufe sehr wahrscheinlich", hatten die Chartexperten von Indexradar gewarnt.

Beim marktbreiten S&P 500 stand zuletzt noch ein Minus von 1,28 Prozent auf 2720,51 Punkte zu Buche. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 dämmte bei 7043,63 Zählern seinen Abschlag auf 1,37 Prozent ein.

Durchwachsene Geschäftszahlen von US-Unternehmen verlängerten die Sorgenliste der Anleger. Auf ihr stehen bereits der anhaltende amerikanisch-chinesische Zollstreit, steigende Zinsen und die internationalen Spannungen wegen der Tötung eines regierungskritischen saudi-arabischen Journalisten sowie wegen US-Präsident Donald Trumps jüngst geäußerter Absicht, aus dem INF-Abrüstungsvertrag auszusteigen.

Aus einer Vielzahl von Quartalsbilanzen stachen am Dienstag die von Caterpillar und 3M negativ heraus.

Caterpillar-Aktien waren mit siebeneinhalb Prozent Minus Schlusslicht im Dow und setzten so die jüngste Talfahrt fort, obwohl der Baumaschinenhersteller dank eines Baubooms und höherer Ölpreise einen Gewinnsprung verzeichnet hatte. Allerdings drückten negative Währungseffekte auf die Erlöse, und die von Trump verhängten Strafzölle trieben die Materialkosten und somit auch die Produktionskosten nach oben. Analyst Jerry Revich von der US-Investmentbank Goldman Sachs monierte zudem die verfehlten Margenerwartungen und steigende Lagerbestände bei den Zwischenhändlern.

Die Papiere von 3M waren mit einem Kursabschlag von über fünf Prozent zweitschwächster Dow-Wert. Auch der Mischkonzern hatte unter dem starken US-Dollar gelitten, der sich negativ auf den Jahresüberschuss auswirken soll. Die gesenkte Gewinnprognose liegt nun unter den Analystenerwartungen. Für das angepeilte Umsatzwachstum aus eigener Kraft ist 3M ebenfalls etwas vorsichtiger als bisher.

Bei den Ölkonzernen ExxonMobil und Chevron sorgte der deutliche Preisrückgang für den wichtigen Rohstoff für Kursverluste von fast vier beziehungsweise über zwei Prozent. Verantwortlich waren Aussagen des saudi-arabischen Ölministers, wonach sein Land jeden Angebotsausfall ausgleichen will, der sich durch US-Wirtschaftssanktionen gegen Iran ergibt.

Derweil überraschten die Quartalszahlen von McDonald's trotz der rückläufigen Geschäftsentwicklung positiv. Sie bescherten der Schnellrestaurantkette einen Kursanstieg von knapp sechs Prozent und damit den ersten Platz im US-Leitindex.

Dahinter ging es für die Aktien von Verizon um annähernd dreieinhalb Prozent hoch. Der größte US-Mobilfunkkonzern sieht sich nach einem überraschend guten Sommerquartal für den neuen Netzstandard 5G gerüstet.

Die Papiere des 3M-Konkurrenten United Technologies gewannen dank erneut angehobener Jahresziele mehr als zwei Prozent.

Aus der Technologiebranche hielten sich die Anteilscheine von Biogen mit einem moderaten Plus vergleichsweise gut. Der Pharmakonzern hatte dank neuer Arzneien umsatz- und ergebnisseitig besser als von Analysten erwartet abgeschnitten./gl/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0285 2018-10-23/20:10

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