NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am Freitag ihr
anfängliches Minus im Handelsverlauf ausgeweitet. Enttäuschende
Quartalsberichte einiger Technologiekonzerne trübten die zuletzt
wieder aufgehellte Stimmung unter den Anlegern. Die Volatilität an
den Börsen bleibe hoch, sagte Marktexperte Jim Reid von der
Deutschen Bank und verwies unter anderem auf den zuletzt erstarkten
US-Dollar und wieder anziehende Ölpreise als Ausdruck der
zunehmenden Unsicherheit.
Der Dow Jones Industrial sank zuletzt um 1,60 Prozent
auf 33 374,15 Punkte. Damit deutet sich für den US-Leitindex ein
Wochenverlust von rund 1,3 Prozent und für April ein Minus von rund
3,8 Prozent an. Der marktbreite S&P 500 verlor am
Freitag 2,30 Prozent auf 4188,90 Zähler. Der Nasdaq 100
fiel um 2,94 Prozent auf 13 060,64 Punkte. Im April
ist der technologielastige Index damit um rund zwölf Prozent
abgesackt, die schlechteste monatliche Performance seit der
Finanzkrise im November 2008.
Frische US-Konjunkturdaten hatten wenig Einfluss auf die Kurse. Die
Stimmung der US-Verbraucher verbesserte sich im April nicht ganz so
stark wie erwartet. Das von der Universität Michigan erhobene
Konsumklima stieg zum Vormonat um 5,8 Punkte auf 65,2 Zähler. Die
Ausgaben der US-Verbraucher legten im März deutlich zu. Der
Arbeitskostenindex kletterte im ersten Quartal gegenüber dem
Vorquartal um 1,4 Prozent nach oben.
Ein enttäuschender Quartalsbericht von Amazon sorgte
für einen Kursverfall von 13,8 Prozent. Hohe Kosten ließen den
Betriebsgewinn des Online-Handelskonzerns um 58 Prozent einbrechen.
Auch der Ausblick auf das laufende Quartal galt als Belastung.
Analysten senkten reihenweise ihre Kursziele, viele von ihnen
wollten die Nachrichten in Erwartung eines besseren zweiten
Halbjahres aber auch nicht überbewerten.
Bei anderen Tech-Riesen wie Apple und Intel
gab es Kursverluste von 2,2 beziehungsweise 6,1
Prozent wegen enttäuschender Perspektiven. Der iPhone-Hersteller
übertraf zwar mit seinem Quartalsbericht die Erwartungen, warnte
aber vor stärkerem Gegenwind. Apple könnte vor allem wegen Lockdowns
in Shanghai bis zu acht Milliarden Dollar weniger Umsatz im
laufenden Quartal machen, hieß es. Beim Prozessorhersteller Intel
galt es als Belastung, dass der Umsatz zusammen mit dem
schrumpfenden PC-Markt sinkt.
Auch außerhalb des Tech-Sektors gab es am Freitag nach
Quartalsberichten vermehrt negative Kursreaktionen. Die Aktien des
Ölkonzerns Chevron wurden trotz der anziehenden
Ölpreise 2,3 Prozent tiefer gehandelt. Beim Wettbewerber ExxonMobil
stand ein Minus von 1,1 Prozent zu
Buche.
Bei Colgate-Palmolive gab es einen Kursabschlag von
4,6 Prozent. Hohe Rohstoff- und Transportkosten haben dem
Konsumgüterhersteller im ersten Quartal schwer zu schaffen gemacht.
Die im Dow notierten Honeywell-Aktien waren mit einem
Anstieg um 3,4 Prozent eine positive Ausnahme nach einem erhöhten
Umsatz- und Gewinnausblick.
Die Anteilsscheine von Tesla legten um 2,1 Prozent
zu, nachdem Elon Musk - Gründer und Chef des Elektroauto-Herstellers
- mitgeteilt hatte, er plane keine weiteren Verkäufe von
Tesla-Aktien./edh/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0365 2022-04-29/20:12
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