Zunehmende Konjunktursorgen haben den US-Aktienmarkt am Freitag weiter unter Druck gesetzt. Der aktuelle US-Arbeitsmarktbericht, schwache Wirtschaftsdaten aus China und der weiter fehlende Durchbruch im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit drückten auf die Stimmung.

Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor zuletzt 0,65 Prozent auf 25 306,95 Punkten. Damit steuert er auf ein Wochenminus von 2,8 Prozent zu. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag bislang um 0,85 Prozent auf 2725,61 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 rutschte mit minus 0,87 Prozent auf 6965,51 Zähler unter die 7000-Punkte-Marke.

Bereits am Vortag waren S&P und Nasdaq 100 unter die 200-Tage-Durchschnittslinie gerutscht, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Der Dow steht derzeit noch etwas darüber.

Der US-Arbeitsmarkt sendete im Februar widersprüchliche Signale. Während der Beschäftigungsaufbau fast zum Erliegen kam, legten die Stundenlöhne stärker als erwartet zu. Der Schwung am US-Arbeitsmarkt lasse nach, so das Fazit von Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Sollte sich das Lohnwachstum in den kommenden Monaten weiter beschleunigen, könnte dies die Inflation nachhaltig ankurbeln, was die Notenbank Fed von ihrem Abwarte-Kurs abbringen könnte", so Altmann. Zentralbankchef Jerome Powell hatte sich zuletzt für ein geduldiges Vorgehen mit Blick auf weitere Leitzinsanhebungen ausgesprochen.

Der amerikanische Botschafter in Peking dämpfte derweil Hoffnungen auf eine baldige Einigung im Handelsstreit mit China. In den Verhandlungen gebe es weiter unterschiedliche Positionen, die weitere Gespräche notwendig machen, sagte Terry Branstad der Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal". Bisher sei noch kein Termin für einen Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping festgelegt worden.

Die Ölpreise gaben wegen der weltweiten Konjunktursorgen deutlich nach, was sich im Dow auf die Aktienkurse der US-Branchenriesen ExxonMobil und Chevron auswirkte: Sie sanken um 1,9 beziehungsweise 0,9 Prozent. Im S&P büßten Occidental Petroleum mehr als 5 Prozent und ConocoPhillips mehr als 4 Prozent ein.

Top-Wert im Dow waren die Aktien der Großbank Goldman Sachs , die sich mit plus 1,4 Prozent von ihrem Vortagesminus erholten. Die Anteile des Pharmakonzerns Pfizer zeigten sich dagegen als Dow-Schlusslicht mit minus 1,9 Prozent abermals schwach.

Die Nachricht, dass sich die Entscheidung der US-Telekomaufsicht FCC über die geplante Fusion der beiden Mobilfunkkonzerne T-Mobile US und Sprint weiter verzögert, schmeckte deren Anleger nicht. Weil die Unternehmen wichtige Unterlagen nachgereicht hätten, werde die Frist verlängert, hatte die Behörde mitgeteilt. T-Mobile US verloren 1,4 Prozent und Sprint gaben um 2,5 Prozent nach./ajx/jha/

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0222 2019-03-08/19:51

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