Nach vier Gewinntagen in Folge hat die Wiener Börse am Freitag eine Verschnaufpause eingelegt und sich nicht von der Stelle bewegt. Ein kurzfristiger Abschlag zu Mittag dürfte dem sogenannten Hexensabbat geschuldet sein. Der ATX sank um 0,01 Prozent auf 3.041,67 Einheiten. Am Tag des "Hexensabbats" laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vor dem Hintergrund schwacher Konjunkturdaten und politischer Unsicherheiten verlief der Handel vor dem Wochenende äußerst ruhig.

Das heimische Wirtschaftswachstum soll sich heuer gegenüber 2018 von 2,7 auf zumindest 1,6 Prozent scharf einbremsen, geht aus dem Bank-Austria-Konjunkturindikator hervor. Die Stimmung ist insgesamt deutlich gesunken. Daneben ging die Teuerung in Österreich weiter zurück. Im Februar 2019 lag die Inflationsrate bei 1,5 Prozent und ist damit auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2016 gesunken. Hingegen stieg die Teuerung in der Eurozone im Februar. Die Verbraucherpreise lagen um 1,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Am Nachmittag rückten Daten aus den USA in den Fokus. Vor allem die Produktionsdaten aus der Industrie fielen aus Sicht von Experten enttäuschend aus. "Zu beachten ist, dass das Minus des vorherigen Monats nicht ausgeglichen werden konnte, im verarbeitenden Gewerbe kam es sogar zu einem weiteren Rückgang", schrieb Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Die Zahlen belasteten den Dollar und gaben dem Euro zum Wochenende hin etwas Auftrieb.

Bei den Einzelwerten fielen die Aktien von Mayr-Melnhof um 0,51 Prozent. Der Kartonspezialist wartet kommende Woche mit Jahreszahlen für 2018 auf. Auch Schoeller-Bleckmann lässt sich dann in die Bücher schauen. Die Papiere des Ölfeldausrüsters schlossen zwar um 2,33 Prozent tiefer, legten aber diese Woche rund 10 Prozent unter den ATX-Titeln am meisten zu.

Auch Zumtobel standen mit minus 1,93 Prozent auf der Verliererseite der Kurstafel. Der Vorarlberger Beleuchtungsspezialist investiert am Konzernsitz in Dornbirn acht Millionen Euro und gestaltet die alte Industriehalle des Unternehmens in ein Lichtforum um. Die Fertigstellung soll bis März 2020 erfolgen und den Auftakt zum Jubiläumsjahr "70 Jahre Zumtobel" bilden.

Außerdem kamen die Aktien der AMAG von ihren jüngsten Verlusten etwas zurück und stiegen um 0,62 Prozent auf 32,40 Euro. Die Analysten der RCB senkten ihre Kursziel für die Aktien der heimischen Aluschmiede von 40 Euro auf 35,50 Euro. Das Votum wurde bei "Neutral" bestätigt./mad/ste/APA/edh

AXC0228 2019-03-15/18:02

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