Die Wiener Börse hat am Donnerstag knapp behauptet geschlossen, nachdem sie über weite Strecken des Handelstags klar im Plus notiert hatte. In den Fokus stand neben der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die allgemein wenig überrascht hatte, eine Fülle an Unternehmensnachrichten.

Der heimische Leitindex ATX schloss um 0,08 Prozent etwas tiefer bei 3024,21 Punkten. Der breiter gefasste ATX-Prime sank um unwesentliche 0,01 Prozent auf 1537,46 Zähler.

An ihrer Geldpolitik nahm die EZB trotz verschärfter Corona-Einschränkungen keine Änderungen vor. Demnach läuft das zuletzt im Dezember um 500 Milliarden Euro auf insgesamt 1,85 Billionen Euro aufgestockte Notkaufprogramm unverändert bis mindestens Ende März 2022. Auch der Leitzinsen bleibt in der Eurozone weiter auf dem Rekordtief von null Prozent.

Unternehmensseitig verloren die Aktien des Flughafen Wiens am Donnerstag 0,68 Prozent. Der Flughafenbetreiber hatte in der Früh seine Prognosen zum Passagieraufkommen im Jahr 2021 veröffentlicht und einen kleinen Gewinn für das heurige Jahr in Aussicht gestellt. Allerdings wurden wegen des Passagiereinbruchs im Coronajahr 2020 die Pläne für die dritte Piste zeitweilig auf Eis gelegt.

Do&Co drehten vor Börsenschluss dagegen leicht ins Plus (0,16 Prozent). Der Caterer, der von den coronabedingten Flug- und Veranstaltungseinschränkungen stark betroffen ist, wird eine Wandelanleihe im Gesamtnennbetrag von bis zu 100 Millionen Euro begeben.

Der Technologiekonzern Andritz mit Sitz in Graz habe einen Auftrag von über 30 Millionen Euro zur Modernisierung des Wasserkraftwerks Jebba am Niger-Fluss im westafrikanischen Nigeria erhalten, war zudem bekannt gegeben worden. Die Aktie gewann 1,54 Prozent.

In den Fokus rückten zudem frische Analystenstimmen. So hoben die Wertpapierexperten der Erste Group ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Stahl- und Technologiekonzerns voestalpine von 19,5 auf 36,5 Euro an - das Votum wurde von "Hold" auf "Accumulate" angehoben. Der Titel ging um 1,48 Prozent höher bei 32,22 Euro aus dem Handel.

Die Wertpapierexperten der Erste Group hoben auch das Kursziel für die Aktien des Salzburger Kranherstellers Palfinger an und zwar von 24,20 auf 34,10 Euro. Gleichzeitig wurde die Anlageempfehlung von "Hold" auf "Accumulate" nach oben revidiert. Laut der Studie des Analysten Daniel Lion führt der Weg der Normalisierung zu einem Umsatzwachstum und Profitabilitätssteigerungen. Der Anteilsschein schloss mit plus 1,50 Prozent bei 30,55 Euro.

Raiffeisen Research empfahl indes die Aktien des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) nicht mehr zum Kauf. Analyst Oleg Galbur stufte die Titel von "Buy" auf Hold" ab. Sein Kursziel erhöhte er dagegen in seiner jüngsten Studie von 36 auf 38 Euro. Das Wertpapier gab am heutigen Handelstag um 1,15 Prozent auf 34,25 Euro nach.

Auch für die schwergewichteten Titel des Branchenkollegen und Ölriesen OMV ging es hinab. Sie sanken um 2,17 Prozent. Unter den weiteren schwer gewichteten Titeln büßten Erste Group 1,01 Prozent und Raiffeisen 0,74 Prozent ein.

Wiederum gesucht waren erneut die Aktien der Lenzing und der Zumtobel, die sich jeweils um 4,48 bzw. satte 7,14 Prozent steigerten. FACC verteuerten sich um 4,89 Prozent./sto/dkm/APA/nas

 ISIN  AT0000999982

AXC0340 2021-01-21/18:10

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