Die Wiener Börse hat am Donnerstag klar im Minus geschlossen. Der ATX fiel um 35,41 Punkte oder 1,10 Prozent auf 3.186,29 Einheiten. Der heimische Leitindex hatte bereits im Frühhandel Kursverluste verzeichnet. Im Späthandel trübte sich die Stimmung jedoch weiter ein und der ATX weitete seine Abschläge aus. Mit dem letzten Tick erreichte er sein Tagestief.

Das europäische Börsenumfeld zeigte sich ebenfalls negativ. Impulse lieferte in Wien jedoch vor allem die Berichtssaison. Eine ganze Reihe an Unternehmen öffnete ihre Bücher. Die stärkste Kursreaktion gab es bei der Raiffeisen Bank International (RBI), deren Aktien mit einem Minus von 3,03 Prozent auf 22,09 Euro ans ATX-Ende abrutschten. Die Bank muss aktuell wieder mehr Geld für mögliche Kreditausfälle zur Seite legen. Im dritten Quartal 2019 sind die Kreditvorsorgen mit 68 Millionen Euro um 66 Millionen Euro höher ausgefallen als im zweiten Quartal. Das Konzernergebnis sank von 417 Millionen im Vorjahresquartal auf nunmehr 303 Millionen Euro.

Ebenfalls klar nach unten ging für die Titel der Post, die 1,74 Prozent auf 33,90 Euro einbüßten. Der Gewinn des Unternehmens ist im dritten Quartal wegen einer Rückstellung in Höhe von 19,8 Millionen Euro für eine Verwaltungsstrafe der Datenschutzbehörde stark zurückgegangen. Der Umsatz erhöhte sich um mehr als 4 Prozent auf 481 Millionen Euro.

Etwas moderatere Abschläge verzeichneten die Do&Co-Papiere mit einem Minus von 0,59 Prozent auf 84,20 Euro. Der Caterer hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 seinen Umsatz gesteigert, unterm Strich aber etwas weniger Gewinn erzielt. Der Umsatz stieg zur Vorjahresperiode um 17 Prozent auf 507,85 Millionen Euro, während das Konzernergebnis von 15,96 Millionen auf 14,95 Millionen Euro zurückging.

Außerhalb des Leitindex ATX zogen dagegen die Aktien von Mayr-Melnhof als stärkster Wert im prime-market-Segment um 3,36 Prozent auf 117,00 Euro an. Das Unternehmen hat in den ersten drei Quartalen Gewinn und Umsatz gesteigert. Dazu beigetragen hat auch der Kauf des Zigarettenindustriezulieferers Tann.

Keine starke Kursreaktion gab es dagegen auf die Neunmonatszahlen des Flughafen Wien. Die Aktien gingen um geringfügige 0,13 Prozent tiefer bei 37,25 Euro aus dem Handel. Der Airportbetreiber hat seine Ergebnisse in den ersten drei Quartalen gegenüber der Vorjahresperiode deutlich verbessert. Das Passagierwachstum lässt aber nach. Das Frachtaufkommen ist rückläufig.

Unter Druck standen die Semperit-Aktien mit einem Minus von 1,64 Prozent auf 12,00 Euro. Der Gummiverarbeiter hatte am Mittwochabend seine Anleger auf eine wohl teure Abschreibung in der Medizinsparte vorbereitet. Der Quartalsbericht wurde auf zunächst unbestimmte Zeit verschoben./dkm/rai/APA/jsl

AXC0332 2019-11-14/18:18

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