Aktionärsvertreter wollen auf den Hauptversammlungen in diesem Jahr das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Blick nehmen. Dazu sollen die Abstimmungsregeln der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) für Hauptversammlungen konkretisiert werden, wie Christiane Hölz, DSW-Landesgeschäftsführerin in Nordrhein-Westfalen, der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Wenn die Strategie nicht ausreichend auf Nachhaltigkeit ausgerichtet oder der Nachhaltigkeitsbericht nicht aussagekräftig genug ist, werden wir das ansprechen." Gegebenenfalls würden DSW-Vertreter Vorstand oder Aufsichtsrat nicht entlasten.

Die DSW wolle verstärkt "auch auf nicht-finanzielle Themen schauen", erläuterte Hölz. Dabei könne es auch um Klimaschutz gehen. "Klar ist, es macht keinen Sinn, pauschal bei jedem Unternehmen eine CO2-Reduzierung anzumahnen. In Einzelfällen, wird das aber sicher notwendig sein", sagte Hölz weiter. "Wir haben uns immer dagegen gewehrt, alle Unternehmen über einen Kamm zu scheren." Die Unternehmen müssten den Klimawandel jedoch ernst nehmen und sich umstellen. "Es muss etwas passieren."

Ein durchgehend dominantes Thema bei den diesjährigen Aktionärstreffen erwartet Hölz nicht. "Die Ergebnisse der meisten Unternehmen lassen sich durchaus sehen. Das spricht für eher ruhige Veranstaltungen. Einige Hauptversammlungen - wie etwa bei der Deutschen Bank oder bei Bayer - werden allerdings eine Ausnahme machen."

Der US-Finanzgigant Blackrock hatte jüngst von Unternehmen mehr Einsatz gegen den Klimawandel gefordert. "Jede Regierung, jedes Unternehmen und jeder Anleger muss sich mit dem Klimawandel auseinandersetzen", hatte Blackrock-Chef Larry Fink in einem Schreiben an die Chefs von Konzernen weltweit gemahnt, an denen der weltgrößte Vermögensverwalter beteiligt ist. Fink droht Aufsichtsräten und Vorständen mit Konsequenzen, sollten sie das Thema nicht ernst nehmen./mar/DP/edh

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AXC0017 2020-01-26/14:37

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