Seit dem 21. Februar läuft eine ziemlich heftige Korrektur. Viele Aktien sind zweistellig im Minus und auf dem Bankkonto gibt es weiterhin keine Zinsen. Es ist nicht leicht in diesen Tagen, ein Kapitaleinkommen zu generieren. Ich habe mich mal umgeschaut, wo die Profis aktuell trotzdem noch Geld verdienen.

Im Plus: Unternehmensanleihen

Mit den fallenden Börsenindizes steigt die Nachfrage am Rentenmarkt. Zwar gibt es dort fast nur noch bei Ramschanleihen positive Renditen, aber dafür sorgt die Nachfrage für ein sinkendes Zinsniveau, was im Umkehrschluss die Anleihenkurse nach oben treibt. Der bis 2032 laufende und mit einem Zinssatz von 0,55 % ausgestattete Bond (WKN: A19PGL) von Nestlé (WKN: A0Q4DC) ist seit dem Jahreswechsel von 104 % auf über 109 % gestiegen.

Die Welt des Fremdkapitals ist um ein Vielfaches größer als die eigenkapitalorientierte Aktienwelt. Hier bieten sich vielfältige Chancen, auch wenn diese Anlagekategorie oft schwer verständlich wirkt. Zu beachten ist auch, dass der Effekt bei Hochzinsanleihen ganz anders ausfallen kann. So genannte Junkbonds profitieren kaum vom allgemein reduzierten Zinsniveau, weil gleichzeitig die Risikoprämie steigt, wenn die Konjunktur in Turbulenzen gerät.

Auf alle Fälle zeigt sich, dass es eine gute Idee sein kann, sein Depot auf diese Weise zu diversifizieren. Unkompliziert erwerbbare Rentenfonds der DWS (WKN: DWS100) haben in den letzten Wochen schön angezogen.

Im Plus: Ausgewählte Biotech-Aktien

Selbst am Aktienmarkt gibt es Lichtblicke in diesen Tagen. Richtig gut gelaufen sind zum Beispiel Versorgeraktien wie Iberdrola (WKN: A0M46B). Zuletzt gab es aber auch dort Abschläge.

Einige Aktien stiegen allerdings gerade jetzt in diesen Chaostagen. Dazu gehört etwa Regeneron Pharmaceuticals (WKN: 881535), ein Unternehmen, das nun von Sicherheitsbedenken bei einem neuen Augenmedikament von Novartis (WKN: 904278) profitiert. Der Arzneimittelhersteller Perrigo Company (WKN: A1XAEY) wiederum legte gute Zahlen vor, sodass der Kurs ebenfalls stieg. Die Pharmabranche beweist einmal mehr ihre Krisenresistenz.

Richtig ab geht es jedoch bei Moderna (WKN: A2N9D9), die sich in eine hervorragende Position gebracht hat, um beim Rennen um einen Coronavirus-Impfstoff das große Geschäft zu machen.

Im Plus: Absicherungsinstrumente

Ein Lächeln im Gesicht haben aktuell auch all diejenigen, welche ihr Depot geeignet abgesichert haben. Egal ob Leerverkäufe, Put-Optionsscheine oder Bear-Zertifikate aller Art: Wenn die Aktien nach unten rauschen, schießen die Kurse bei solchen Wertpapieren hoch, in vielen Fällen gehebelt.

Das mit dem Absichern hört sich allerdings oft einfacher an, als es in der Praxis ist, denn nicht nur die Zeitpunkte von Einstieg und Ausstieg wollen weise gewählt werden, sondern auch die Parameter der Wertpapiere. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass die Kurse trotz aller geopolitischen Turbulenzen über Wochen hinweg unbeirrt neue Höchststände erklimmen würden?

Wer im Januar auf Knock-out-Papiere oder sehr kurze Laufzeiten setzte, der hat vermutlich das Beste verpasst. Die große Frage ist daneben, wie weit es jetzt noch nach unten gehen kann. Verschiedene Szenarien sind denkbar, von einer weiteren großen Verkaufswelle bis zu einem zügigen Rebound auf zu neuen Höhen. Da werden starke Nerven und Geschick gebraucht.

Im Plus: Edelmetall

Das Bild bei Industriemetallen wie Kupfer und Aluminium wirkt wenig erbaulich. Die Quarantäne-Maßnahmen führen vielerorts zu Stillständen entlang der Wertschöpfungsketten. Folglich sinkt die Nachfrage bei stabilem Angebot, was fast zwangsläufig zu Preissenkungen führt. Ähnliches gilt für Energierohstoffe. Brent-Öl wird mit aktuell 55 US-Dollar pro Fass (26.02.) ebenfalls auf einem reduzierten Niveau gehandelt.

Ganz anders sieht es bei Edelmetallen aus, vor allem, wenn sie kaum industrielle Anwendungen haben. Der Goldpreis hat sich zuletzt auf den Weg in Richtung 1.700 US-Dollar je Unze gemacht. In geringerem Ausmaß hat auch das eher seitwärts laufende Silber Impulse bekommen. Mit passenden Aktien konnte man zuletzt gute Zugewinne verbuchen. Barrick Gold (WKN: 870450) stieg beispielsweise von 18,50 US-Dollar zum Jahreswechsel auf 21,25 US-Dollar am 25. Februar.

… und Bitcoin?

Bleibt zum Schluss noch die spannende Frage, ob sich Kryptowährungen erneut als Krisenschutz bewähren. Das ist nicht eindeutig zu beantworten. Seit Jahresanfang lief es gut, aber über die letzte Woche waren deutliche Kursabgaben zu verzeichnen. Es bleibt anzuerkennen, dass Bitcoin und Co. sich wacker halten, trotz aller Unkenrufe. Das heißt jedoch nicht, dass ich diese Form der Diversifizierung schätze. Zu groß sind die Unwägbarkeiten.

Als Fazit bleibt für mich, dass es in Zeiten von abgehobenen Börsenkursen eine gute Idee sein kann, seine Aktienquote zu reduzieren und stattdessen einen Teil in Rentenfonds zu deponieren. Ob man dann noch teilweise in Pharmaaktien umschichten und zusätzlich auf Edelmetalle oder Absicherungsinstrumente setzen will, muss jeder für sich entscheiden. Wichtig ist, sich gelegentlich bewusst zu machen, wie viel mehr Möglichkeiten uns das Anlageuniversum noch bietet.

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Ralf Anders besitzt keine Kryptowährungen und keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Nestlé.

Motley Fool Deutschland 2020