Der französische Zughersteller Alstom will für die geplante Übernahme der Zugsparte des kanadischen Bombardier -Konzerns Zugeständnisse an die EU-Kommission machen. Dazu gehöre, dass Bombardier die Talent-3-Plattform und die zugehörigen Produktionsanlagen am Standort Hennigsdorf bei Berlin verkaufen wolle, teilte Alstom am Donnerstagmorgen mit. Auch der Alstom-Produktionsstandort Reichshoffen in Frankreich soll verkauft werden, so ein weiterer Vorschlag.

Nach ersten Gesprächen mit der Europäischen Kommission lege Alstom in Abstimmung mit Bombardier diese Verpflichtungszusagen vor, um die potenziellen wettbewerblichen Bedenken der Kommission zu berücksichtigen, hieß es weiter. Die vorgeschlagenen Maßnahmen stünden nun unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die Europäische Kommission. "Die damit verbundenen Verkäufe sollen in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern umgesetzt werden", so Alstom. Gewerkschaften hatten bereits befürchtet, dass Bombardier- und Alstom-Standorte wegen der Übernahme in Gefahr sind.

Derzeit untersuchen EU-Wettbewerbshüter die geplante Übernahme. Bis Mitte Juli soll eine Entscheidung fallen. Die Wettbewerbshüter können dann auch noch eine vertiefte Prüfung anordnen. Wenn alles glatt läuft, solle das Geschäft im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen sein. Die Fusion ist brisant: Alstom war erst wegen Bedenken der EU-Wettbewerbshüter mit dem Versuch gescheitert, mit der Zugsparte von Siemens zu fusionieren./nau/DP/jha

 ISIN  DE0007236101  FR0010220475  CA0977512007

AXC0088 2020-07-09/09:39

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