Angesichts der jüngst beobachtbaren Dynamik scheint sich die Welt einem veritablen Handelskonflikt zu nähern. Trumps Regierungsmannschaft belässt es nicht mehr bei reinem Säbelrasseln, sondern hat erste Strafzollrunden bereits eingeleitet, und weitere sind gegenüber China auch schon angekündigt worden. Doch wer hat eigentlich am meisten zu verlieren, wenn die Sache wirklich außer Kontrolle gerät?

Zur Beantwortung dieser Frage vereint man am besten zwei verschiedene Kennzahlen. Zum einen den Außenhandelsbeitrag (Exporte in Prozent des Bruttoinlandsprodukts) der verschiedenen Länder. Zum anderen den Anteil dieser Exporte, der für die USA bestimmt ist. Wie unser Chart der Woche zeigt, sind Mexiko und Kanada die am meisten betroffenen Länder. Doch anders als das, was Trump und sein Team zu glauben scheinen, ist Handel kein Nullsummenspiel. Wenn ein Land anfängt unter Handelsstreitigkeiten zu leiden, dann leiden seine Nachbarn mit. Im Falle von Nordamerika sind es also die USA. Durch die Neuverhandlung des NAFTA-Vertrags (North American Free Trade Agreement) und der Infragestellung des regelbasierten globalen Handelssystems trägt Trump bereits einiges zur Verunsicherung der Wirtschaft bei. Wenn es so weitergeht könnten am Ende die USA als der größte Verlierer dastehen. Vor allem wenn die restlichen Staaten sich weiter für jene globale Handelsordnung stark machen, die jahrzehntelang von den Amerikanern propagiert wurde.