Die US-Investmentbank Goldman Sachs schreibt dem Automobilzulieferer Hella großes Wachstumspotential zu und sieht Spielraum für eine neue Sonderdividende. Der Scheinwerferhersteller stehe deutlich besser da als andere weltweite Autozulieferer und dürfte im Zyklusverlauf entsprechend stärker wachsen, schrieb Analystin Gungun Verma in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Sie stufte die Aktie von "Neutral" auf "Buy" hoch und hob das Kursziel von 39 auf 55 Euro an. Damit hält sie eine Prämie auf die Bewertung für gerechtfertigt und sieht aktuell noch ein Kurspotenzial von rund 13 Prozent.

Zwar sei der Lichtspezialist Hella klein im Vergleich zu den weltweiten Autozulieferern, die sie beobachte, was auf den ersten Blick als struktureller Nachteil gesehen werden könnte. Wichtiger aber sei es, dass ein Unternehmen in seinen Kernmärkten signifikante Marktanteile hat, um so unter anderem über Preismacht zu verfügen. "Das hat Hella", schrieb Verma.

Mit Blick auf das operative Ergebnis (Ebit) rechnet sie damit, dass Hella dieses jährlich bis 2024 bei zugleich wachsenden Margen im Schnitt um zwölf Prozent wird steigern können.

Weiter verwies die Goldman-Sachs-Analystin auf den freien Barmittelzufluss (Free Cashflow), den sie zwischen 2020 bis 2024 um durchschnittlich 6 Prozent im Jahr wachsen sieht. Da zugleich die Verschuldung deutlich unter dem Unternehmensziele liege, habe der Autozulieferer jede Menge Spielraum, die starke Bilanz für Zukäufe oder eine weitere Sonderdividende zu nutzen.

Wichtigste Treiber für Hella sei die zunehmende Verbauung von elektronischen Teilen in Fahrzeugen, etwa für die Integration von Fahrassistenzsystemen. Auch vom schnellen Wachstum im Bereich Premiumfahrzeuge könne das Unternehmen profitieren. Eine weitere Chance sieht Verma in der weltweiten Verbreitung der LED-Scheinwerfer. In diesem Bereich sei Hella bereits Marktführer in Europa.

Aber auch außerhalb Europas habe Hella als Zulieferer und mit Hilfe von Unternehmenskooperationen, vor allem in den USA und China, wachsen können. So sei Hella nun gut aufgestellt, um vom Markt für Elektromobilität in China zu profitieren. Dort rechnet die Goldman-Analystin mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum dieses Segments von 35 Prozent bis 2025 auf mehr als 1,3 Millionen Elektroautos.

Eingestuft mit "Buy", rechnet Goldman Sachs ausgehend vom aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Werten derselben Branche mit einem hohen Renditepotenzial./hoshs/ck/fba

Analysierendes Institut Goldman Sachs.

Veröffentlichung der Original-Studie: 20.11.2019 / 21:29/ GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

 ISIN  DE000A13SX22

AXC0235 2019-11-21/15:25

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