Merkel und Johnson gesprächsbereit, aber hart im Brexit-Streit

Berlin/London - Im Ringen um einen geregelten Austritt Großbritanniens aus der EU beharren die Regierungen in Berlin und London unverändert auf ihren Positionen. Beim Antrittsbesuch des britischen Premierministers Boris Johnson bei Kanzlerin Angela Merkel am Mittwoch signalisierten zwar beide Regierungschefs Gesprächsbereitschaft, blieben aber in der Sache hart. Merkel verbreitete dennoch die Hoffnung, dass innerhalb der nächsten 30 Tage auch im zentralen Streitpunkt Irland eine Lösung gefunden werden könnte. Johnson stimmte dem zu. Am Donnerstag reist Johnson weiter zu Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron.

Zweiter Tag politischer Konsultationen in Rom

Rom - Der italienische Präsident Sergio Mattarella setzt am Donnerstag seine politischen Konsultationen fort, um einen Ausweg aus der Regierungskrise in Rom zu finden. Der 78-jährige Matterella plant Gespräche mit den stärksten im Parlament vertretenen Parteien, darunter Lega, Demokratische Partei (PD) und Fünf Sterne-Bewegung. Danach wird Mattarella seine Entscheidung bekanntgeben. Politische Beobachter schließen nicht aus, dass es zu einer Regierung aus der Fünf Sterne-Bewegung, Italiens stärkste Einzelpartei, und der PD kommt.

Migranten von Rettungsschiff "Open Arms" gehen in Italien an Land

Rom - Italiens Hardliner Matteo Salvini grollt, Migranten jubeln: Nach einer rund drei Wochen langen Blockade auf dem Mittelmeer sind die 83 Migranten von dem Rettungsschiff "Open Arms" nun doch in Italien an Land gegangen. Alle Menschen durften in der Nacht auf Mittwoch auf die Insel Lampedusa. Das Schiff wurde vorläufig beschlagnahmt und nach Porto Empedocle auf Sizilien gebracht. Die Staatsanwaltschaft begann Ermittlungen gegen unbekannt wegen Amtsmissbrauchs. Die "Open-Arms"-Migranten sollen nun auf andere EU-Länder verteilt werden.

US-Regierung: Unbefristete Festnahme von Migrantenkindern erlauben

Washington - Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will künftig die unbefristete Festnahme von illegal ins Land gelangten Kindern erlauben. Das US-Heimatschutzministerium kündigte am Mittwoch die Abschaffung einer seit mehr als zwei Jahrzehnten geltenden Regelung an, wonach Minderjährige nicht länger als 20 Tage in Unterbringungszentren für Migranten festgehalten werden dürfen. Innerhalb von 60 Tagen solle eine neue Regelung in Kraft treten, welche diese Frist abschaffe.

Strache dementiert Übernahme von Facebook-Seite durch FPÖ

Wien - Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache betrachtet seine offizielle Facebook-Seite nach wie vor als seine eigene: "Medienberichte, wonach mir meine HC Strache Facebook-Seite weggenommen worden sei oder ich die Kontrolle über selbige verloren habe sind falsch", postete er auf seinem persönlichen Facebook-Auftritt. Bis zur Wahl werden aber alle Inhalte mit der Partei "akkordiert", erklärte er. Zuvor hatte die Gratiszeitung "Heute" unter Berufung auf "Parteiinsider" berichtet, dass die FPÖ dem ehemaligen Parteichef die Administratorenrechte weggenommen habe.

Causa Casinos: Vorstandsumbau kostete 7,5 Mio. Euro

Wien/Gumpoldskirchen - In der Causa Casinos gibt es laut "Standard" eine weitere anonyme Anzeige. Diese richtet sich gegen den Casinos-Aufsichtsratschef Walter Rothensteiner, weil der vorzeitig erfolgte Vorstandsumbau "unnötige Belastungen in Millionenhöhe" verursacht habe, zitierte die Zeitung am Mittwoch aus der Sachverhaltsdarstellung. "Dahinter eine Untreuehandlung zu vermuten, ist absurd", sagte Rothensteiner dazu. Die Casinos Austria wiesen die genannten Kosten von 7,5 Mio. Euro für den Vorstandsumbau als falsch zurück, nennen aber keine tatsächliche Höhe.

Weißrussischer Parasportler vor Ruder-WM tödlich verunglückt

Ottensheim - Wenige Tage vor dem offiziellen Start der Ruder-Weltmeisterschaften in Ottensheim (Bezirk Urfahr-Umgebung) ist es am Mittwoch zu einem tödlichen Trainingsunfall gekommen. Ein 33-jähriger weißrussischer Parasportler ist aus vorerst ungeklärter Ursache mit seinem Boot in der Donau gekentert. Feuerwehrtaucher konnten ihn nur mehr tot bergen. Die genaue Todesursache war laut Polizei OÖ vorerst nicht bekannt, das Boot wurde beschlagnahmt.

Osram gibt grünes Licht für Übernahmeofferte von ams

Graz/München - Im Rennen um eine Übernahme von Osram hat der steirische Chiphersteller ams eine wichtige Hürde genommen. Der deutsche Lichttechnikkonzern billigte am Mittwoch nach Börsenschluss den Plan von ams, ein offizielles Kaufangebot vorzulegen. Osram hob auf Wunsch von ams ein Stillhalteabkommen auf und stimmte einer Übernahmevereinbarung zu, wie beide Unternehmen mitteilten. ams will die Offerte der Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle überbieten.

apo/hf

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