Nationalratspräsidium gestärkt gewählt

Wien - Das Nationalratspräsidium bleibt mit bekannten Gesichtern besetzt. Wolfgang Sobotka (ÖVP) wurde bei der konstituierenden Sitzung des Nationalrats als Präsident ebenso klar bestätigt wie die Zweite Präsidentin Doris Bures (SPÖ). Norbert Hofer kehrt nach zwei Jahren Pause ins Amt des Dritten Präsidenten zurück. Der FPÖ-Obmann setzte sich in einer Kampfabstimmung gegen die Grünen-Kandidatin Eva Blimlinger klar durch.

FPÖ schließt Philippa Strache aus Partei aus

Wien - Die FPÖ hat die frisch angelobte Nationalratsabgeordnete Philippa Strache aus der Partei ausgeschlossen. Die Freiheitlichen begründeten das mit ihrer "parteischädigenden" Stellungnahme zur Annahme ihres Nationalratsmandats. Strache hatte darin eine Diffamierungskampagne der FPÖ gegen ihre Person beklagt. Strache wurde am Mittwoch in der konstituierenden Nationalratssitzung als Mandatarin angelobt. Sie zog allerdings als wilde Abgeordnete ein.

Mehr als hundert IS-Kämpfer in Syrien aus Haft entkommen

Washington/Tall Abyad/Akcakale - Mehr als hundert Mitglieder der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) sind nach US-Angaben während der türkischen Großoffensive in Nordsyrien aus der Haft entkommen. Die USA hätten keine Kenntnisse darüber, wo sich diese Jihadisten jetzt aufhielten, sagte der US-Syriengesandte James Jeffrey am Mittwoch während einer Anhörung im Repräsentantenhaus in Washington. US-Präsident Donald Trump hatte kurz zuvor erklärt, die inhaftierten IS-Mitglieder würden weiterhin sicher festgehalten.

Nach Brexit-Bremse in London: EU erwägt Fristverlängerung

London/Brüssel - Nach der vom britischen Parlament erzwungenen Vollbremsung beim Brexit erwägen die übrigen EU-Staaten nun eine Fristverlängerung. EU-Ratschef Donald Tusk und EU-Parlamentspräsident David Sassoli plädierten für einen Aufschub des britischen EU-Austritts bis Ende Jänner 2020. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte zwar am Dienstagabend eine erste Abstimmung im Unterhaus über seinen mit der EU vereinbarten Austrittsvertrag gewonnen. Das Parlament lehnte aber eine Gesetzgebung im Eiltempo ab. Damit kann Johnson einen geregelten Austritt zum 31. Oktober praktisch nicht mehr erreichen, und er legte die Gesetzgebung auf Eis.

39 Leichen in Lastwagen-Container nahe London entdeckt

London - Die britische Polizei hat in der Nacht auf Mittwoch 39 Leichen in einem Lastwagen in einem Industriegebiet etwa 30 Kilometer östlich von London entdeckt. Der 25-jährige Fahrer aus Nordirland wurde wegen Mordverdachts festgenommen, teilten die Ermittler mit. 38 der Toten seien Erwachsene, einer ein Teenager. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Lastwagen in Bulgarien gestartet ist und am Samstag mit einer Fähre über Holyhead in Großbritannien ankam. Rettungskräfte hatten die Polizei gegen 2.40 Uhr informiert. Die Menschen im Container waren da bereits tot.

Chiles Präsident Piñera lenkt nach Unruhen ein

Santiago de Chile - Chiles Staatschef Sebastián Piñera hat auf die mehrtägige Protestwelle mit einem Reformpaket zugunsten der ärmeren Bevölkerungsschichten reagiert. Bei den Unruhen kamen seit Freitag mindestens 18 Menschen um, zuletzt starb ein Kind. Der konservative Präsident kündigte am Dienstagabend eine Anhebung der Mindestpension und des Mindestlohns an. Zudem sollen Gehälter von Parlamentariern und hohen Staatsbeamten gesenkt und Steuern für Spitzenverdiener angehoben werden. "Die Probleme haben sich über Jahrzehnte angehäuft, wir in den Regierungen waren nicht fähig, sie zu erkennen", sagte Piñera und bat seine Landsleute hierfür um Entschuldigung.

Gudenus soll vor Ibiza-Treffen gewarnt worden sein

Wien - Ex-FPÖ-Klubchef Johann Gudenus soll vor dem berüchtigten Treffen mit dem damaligen Parteichef Heinz-Christian Strache und einer vermeintlichen Oligarchennichte auf Ibiza eine Warnung erhalten haben. Das berichtete "Der Standard" am Mittwoch in seiner Online-Ausgabe. Ein Russland-Kontakt machte Gudenus demnach darauf aufmerksam, dass der Lockvogel eine falsche Identität vorgibt. Bei dem Warner handelte es sich offenbar um einen langjährigen Kontakt, einen Insider in Oligarchenkreisen - der dem "Standard" nun Rede und Antwort stand.

Verhandlungen zu Schwarz-Grün in Vorarlberg auf "gutem Weg"

Bregenz - Bei den Verhandlungen zur Bildung einer schwarz-grünen Landesregierung in Vorarlberg ist etwa ein Drittel des Programms abgearbeitet. Die beiden Chef-Verhandler, Markus Wallner (ÖVP) und Johannes Rauch (Grüne), bemühten am Mittwoch den Vergleich eines Marathonlaufs. Dazu brauche es Kondition und Durchhaltevermögen - und: "Die letzten zwei Kilometer sind die schwersten", sagte Rauch. Beide betonten das "sehr konstruktive Gesprächsklima", es seien "das gegenseitige Vertrauen und der Wille vorhanden, zu einem Ergebnis zu kommen", so Rauch.

tki/bb

Copyright APA/dpa-AFX. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von APA/dpa-AFX ist nicht gestattet.