APA ots news: Allianz Global Pension Report: Österreichs Pensionssystem landet nur im Mittelfeld

Wien (APA-ots) -

* Generation Babyboomer: Zahl der Pensionsbezieher gegenüber

Erwerbstätigen steigt drastisch an

* Zu großes Gewicht auf Wohlstand heutiger im Vergleich zu

zukünftiger Pensionsgeneration

* Skandinavien und Benelux-Länder erzielen die besten Werte

Ein mäßiges Zeugnis stellt der erstmals veröffentlichte Allianz

Global Pension Report dem österreichischen Pensionssystem aus: Unter

den 70 bewerteten Ländern rangiert Österreich lediglich auf Rang 34.

Top-Performer sind Schweden, Belgien und Dänemark. Analysiert wurden

von der Allianz nicht nur die demographischen und fiskalischen

Grundvoraussetzungen, sondern auch die Nachhaltigkeit und

Angemessenheit der Pensionssysteme.

Zwtl.: Nachhaltiges Pensionssystem: Diskussion um demografischen

Wandel nötig

Die geburtenstarken "Babyboomer" treten in den nächsten Jahren

verstärkt die Pension an. Damit schrumpft die Zahl der potenziellen

Beitragszahler. Gleichzeitig steigt unsere Lebenserwartung. Nur

wenige Länder haben ihre Pensionssysteme auf diesen demografischen

Wandel eingestellt -Österreich zählt nicht dazu, wie der Global

Pension Report der Allianz analysiert.

In den nächsten drei Jahrzehnten wird der Anteil der

Über-65-jährigen an der Erwerbsbevölkerung in Österreich auf über 50

Prozent steigen. "Unsere staatliche Pension ist sehr gut ausgebaut,

die betriebliche Pension oder private Vorsorge geraten dabei

vergleichsweise ins Hintertreffen. Uns muss bewusst sein, dass aktive

Beitragszahler das jetzige Pensionssystem stützen. Das heißt es

braucht die junge Generation, um derart hohe Belastungen in der

staatlichen Pension zu finanzieren. Genau das birgt aber für die

Zukunft einen potenziellen Generationenkonflikt", so Andreas Csurda,

Vorstand der Allianz Pensionskasse AG.

In Sachen Nachhaltigkeit der Pensionssysteme, also wie Systeme auf

den demografischen Wandel reagieren, findet sich Österreich auf Platz

51 des Rankings und damit im letzten Drittel der untersuchten Länder

wieder. Ein relativ niedriges Pensionsalter und die

Nichtberücksichtigung des bevorstehenden demografischen Wandels

werden als die Hauptschwachpunkte im Report geortet. "Wir dürfen vor

dem Hintergrund der rapiden Alterung unserer Gesellschaft nicht in

eine Schräglage geraten und die junge Generation mit unseren

Pensionen überschulden. Deshalb müssen wir uns gemeinsam einer

umfassenden Pensionsdebatte stellen", bekräftigt Csurda.

Zwtl.: Erhöhung des Pensionsalters - ein Tabu?

Mangelndes Bewusstsein ortet der Allianz Global Pension Report

vielerorts hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Pensionssysteme. 1950

konnte ein 65 Jahre alter Mann in Europa erwarten, bis zu seinem Tod

noch etwa 12,5 Jahre im Ruhestand zu verbringen. Heute liegt diese

Zahl bereits bei 17,6 Jahren, und bis zum Jahr 2050 wird sie auf 20,8

Jahre ansteigen. Als Konsequenz daraus verschiebt sich das Verhältnis

der Zeitspannen von Erwerbsleben und Ruhestand signifikant. Länder,

die das Pensionsalter oder Pensionsleistungen an die

Lebenswertwartung koppeln, wie beispielsweise die Niederlande, haben

daher ein nachhaltigeres Pensionssystem als solche Länder, in denen

die weitere Erhöhung des Pensionsalters ein politisches Tabu

darstellt.

Zwtl.: Altersquotient zeigt Dramatik des bevorstehenden

demografischen Wandels

Generell werde der demographische Wandel besonders Europa hart

treffen, fürchtet die Allianz. Der "Altersquotient", der die Relation

der pensionierten zur erwerbstätigen Bevölkerung misst, wird bis 2050

weltweit um 77 Prozent steigen und damit stärker als in den sieben

Jahrzehnten davor. Vergleichsweise besser schneiden hier manche

Entwicklungsländer in Afrika und Asien ab, da dort die Bevölkerung

noch jünger ist und die öffentlichen Defizite und Schulden eher

niedrig sind. Auf der anderen Seite erzielen europäische Länder wie

Portugal oder Italien die schlechtesten Werte: eine alte Bevölkerung

- der Altersquotient klettert deutlich über 60 Prozent - trifft hier

auf hohe Schulden. Durch die Corona-Pandemie und den dadurch

ausgelösten Schulden-Tsunami erhält das Problem noch zusätzliche

Dynamik, so der Allianz Report.

Zwtl.: Österreich in punkto Angemessenheit unter Top 10

Neben der Nachhaltigkeit beschäftigt sich der Report mit der

Angemessenheit des Pensionssystems - also der Frage, ob das System

einen angemessenen Lebensstandard im Alter sicherstellt. Wie eine

Reihe anderer Länder legt auch Österreich größeres Gewicht auf den

Wohlstand der heutigen Generation, als auf jenen zukünftiger

Pensionistinnen und Pensionisten, heißt es. Dementsprechend liegt

Österreich in Sachen Angemessenheit der Pensionen auf Platz 10

weltweit. Dies ist vor allem der großzügigen staatlichen Pension zu

verdanken, denn gemessen am Durchschnittseinkommen werden mit

Ausnahme Italiens nirgendwo in Europa höhere staatliche Pensionen

gezahlt als hierzulande.

Wien, am 28. Mai 2020

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* Foto: Andreas Csurda (© Allianz - Abdruck honorarfrei)

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OTS0053 2020-05-28/10:00

AXC0133 2020-05-28/10:07

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