Bei der schwer in der Krise steckenden Wiener Autobank ist Eduard Unzeitig als stellvertretender Vorsitzender weiter Teil des Aufsichtsrates. Das geht aus einer Mitteilung des Spezialinstituts vom Neujahrstag hervor. Die Finanzmarktaufsicht FMA forderte per Bescheid kurz vor Jahreswechsel, dass Unzeitig binnen acht Wochen komplett aus dem Kontrollgremium ausscheidet.

Wie die Autobank am 1. Jänner mitteilte, sei der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Unzeitig am 18. Dezember "in die zweite Reihe" gewechselt und fungiere seither als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats sei Frank Nörenberg gewählt worden, der bereits seit 2009 Mitglied des Aufsichtsrates sei.

"Derartige Veränderungen im Aufsichtsrat sind der FMA laut § 28a BWG binnen zwei Wochen zur Kenntnis zu bringen. Diese Frist endet am 4. Jänner 2021 und wird von Seiten der AutoBank selbstverständlich eingehalten werden", erklärte das Institut am Freitag. "Mediale Berichterstattungen, in denen behauptet wird, dass die AutoBank diese Mitteilung an die FMA bereits erstatten hätte müssen oder dass Mitteilungspflichten gegenüber der FMA nicht eingehalten worden sein sollen, sind daher aus Sicht der AutoBank nicht nachvollziehbar", betonte die Autobank. Der aktuelle Bescheid der FMA habe mit der Informationspflicht bezüglich des neuen Aufsichtsratsvorsitzenden nichts zu tun.

Den FMA-Bescheid, der den kompletten Rückzug von Unzeitig fordert, "gilt es zu prüfen und die weiteren Schritte ordnungsgemäß vorzubereiten", erklärte der Vorstand der AutoBank in der Aussendung. Die AutoBank Aktiengesellschaft sei sich ihrer aktuellen Situation bewusst. "Wir arbeiten stets eng abgestimmt mit der Finanzmarktaufsicht zusammen. Unser voller Fokus gilt der Aufstockung des Kernkapitals", so der Vorstand.

Nach dem Absprung zweier Investoren vor wenigen Wochen hatte die Finanzmarktaufsicht kürzlich ultimativ verlangt, frisches Kapital in zweistelliger Millionenhöhe aufzustellen beziehungsweise einzuschießen. Andernfalls drohten Selbstabwicklung samt Lizenzverlust. Für eine erste Tranche ist Zeit bis Mai.

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