Mit dem Ausbau des Schienennetzes und einer besseren Zusammenarbeit wollen Bahn und Luftverkehrswirtschaft nahezu jeden fünften deutschen Inlandsflug überflüssig machen. Einen entsprechenden Aktionsplan haben am Donnerstag die Deutsche Bahn und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) in Berlin unterzeichnet.

Bei einer optimalen Umsetzung ließen sich nach BDL-Berechnungen jährlich rund 4,3 Millionen bisherige Flugpassagiere auf die Schiene holen, teilten die Beteiligten mit. Das wären rund 18 Prozent des inländischen Passagieraufkommens von 23,9 Millionen Inlandsfluggästen aus dem Jahr 2019.

Darin enthalten sind rund 8 Millionen Umsteiger für internationale Langstreckenflüge. Auf langen innerdeutschen Verbindungen mit Zug-Fahrzeiten oberhalb von drei Stunden werde es auch langfristig eine Nachfrage nach Luftverkehr geben, erwartet der BDL.

In dem Aktionsplan ist neben bereits bekannten Neu- und Ausbaustrecken zwischen den Metropolregionen ein wachsendes Angebot an Zubringerzügen zum Flughafen Frankfurt enthalten. Lufthansa und Bahn hatten bereits im März den Ausbau ihres Gemeinschaftsangebots "Lufthansa Express Rail" angekündigt, das um fünf auf dann 22 Startbahnhöfe erweitert wird. Ab Dezember soll es zudem schnellere Sprinterzüge zum größten deutschen Flughafen geben. Dort selbst wollen die Partner den Reisenden den Umstieg erleichtern mit besseren Wegen, Ausschilderungen und einem einfacheren Gepäckhandling.

Bislang sind fünf größere deutsche Flughäfen (Frankfurt, Düsseldorf,Berlin, Köln-Bonn und Leipzig-Halle) an Fern- und Nahverkehr der Bahn angeschlossen. Weitere sieben sind mit Nahverkehrszügen erreichbar. Besonders schmerzlich ist die fehlende Fernverkehrsanbindung am zweitgrößten deutschen Flughafen in München. Hier soll eine Machbarkeitsstudie Varianten einer zusätzlichen Anbindung prüfen./ceb/DP/jha

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AXC0139 2021-04-15/10:38

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