Das musste früher oder später passieren: Der Sturmlauf der Aktie von Ballard Power Systems (WKN: A0RENB) hat vorerst sein Ende gefunden. Die Anteile am kanadischen Brennstoffzellen-Spezialisten erreichten am Freitag bei 12,13 Dollar den höchsten Stand seit über zehn Jahren.

Diese Woche ging es allerdings ordentlich abwärts, als Ursache wurden schwache Jahreszahlen des Mitbewerbers FuelCell Energy (WKN: A2PKHA) gewertet. Insgesamt fielen die Anteile am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag um über 26 %.

Die Bewertungen der Aktien aus der Wasserstoffbranche sind derzeit extrem hoch, insbesondere Ballard Power fällt in dieser Hinsicht auf. Könnte es hier für die Anleger also noch schlimmer kommen?

Ein bisschen Kontext

Die Ballard-Power-Aktie hatte, genau wie die Branchenkollegen, ein wirklich ausgezeichnetes 2019: Im abgelaufenen Jahr konnte sich die Aktie glatt verdreifachen und schloss bei 7,17 Dollar.

Vielleicht ist dir aufgefallen, dass der aktuelle Kurs immer noch ein gutes Stück darüber liegt. Das ist dem wahnsinnigen Turbo zu verdanken, den die Aktie 2020 eingelegt hat: Fast jeden Tag gab es ein neues Allzeithoch zu bestaunen, bis zum 17. Januar legte die Aktie in der Spitze um ganze 69 % zu. Das ist durchaus schwindelerregend, wenn du mich fragst.

Vor allem, wenn wir die Aktienbewertung in die Rechnung einbeziehen: Am 17. Januar belief sich die Marktkapitalisierung von Ballard auf 2,83 Mrd. US-Dollar. Im Vergleich dazu werden die Umsätze im Jahr 2019 wohl nicht über den Vorjahreswert von 96,6 Mio. US-Dollar hinauskommen. Es errechnet sich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von knapp 30. Auch jetzt nach der Verkaufswelle liegt das KUV noch immer bei fast 22. Normalerweise sind Investoren nur bei explosiven Umsatzwachstumsraten bereit, so viel für eine Aktie zu zahlen.

Der größere Narr

Aus meiner Sicht können daher die scharfen Kursrückgänge dieser Woche mit der Greater-Fool-Theory erklärt werden (das hat nichts mit uns Fools zu tun!). Hierbei geht es um die Börsenstrategie, absichtlich überbewertete Aktien zu kaufen in der Hoffnung, dass es einen noch größeren Narren gibt, der sie einem noch teurer abkaufen wird.

Das geht so lange gut, wie die Nachrichtenlage passt oder einfach nur ruhig ist – doch ein Negativereignis kann schnell dafür sorgen, dass das Kartenhaus in sich zusammenstürzt. Die „größten“ Narren verkaufen dann panikartig, und schon stürzt eine Aktie schnell mal zweistellig ab.

Fairerweise muss man sagen, dass die Nachrichtenlage bei Ballard in den letzten Wochen wirklich gut war und daher auch Kursanstiege rechtfertigte: CEO Randy McEwen erwartet, dass das Unternehmen nächstes oder übernächstes Jahr in die Gewinnzone findet. Kürzlich entschloss sich außerdem die chinesische Regierung, die Subventionen für Fahrzeuge mit alternativen Antriebsformen dieses Jahr nicht zu kürzen. Für Ballard Power, das sich über ein Joint Venture mit Weichai Power große Sprünge im chinesischen Markt erhofft, natürlich eine wichtige und willkommene Neuigkeit. Nur das Ausmaß der Kursreaktionen könnte kürzlich etwas überzogen gewesen sein – Stichwort „größerer Narr“.

Foolishes Fazit: Platzt hier eine Blase?

Ich denke nicht, dass wir hier Kursrückgänge in der Größenordnung der holländischen Tulpenmanie sehen werden. Schließlich lässt sich in der Wasserstoffbranche eindeutig ein beschleunigtes Momentum feststellen, das für die entsprechenden Akteure in höheren Umsätzen münden könnte. Zudem steigen zunehmend Großkonzerne in den Markt ein, was die Möglichkeit von Übernahmen eröffnet.

Die Stabilisierung am Donnerstag spricht außerdem dafür, dass die Panikverkäufe bei der Ballard-Aktie zunächst ihr Ende gefunden haben. Dennoch lässt sich keine endgültige Entwarnung geben: Ballard Power Systems bleibt weiter sehr hoch bewertet. Enttäuschende Zahlen des Wasserstoff-Peers Plug Power (WKN: A1JA81) oder von Ballard selbst könnten jederzeit eine neue, möglicherweise ebenso starke Abwärtswelle zünden.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Ballard Power Systems. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020