Eine zumindest ausgewachsene Korrektur scheint aktuell die Welt von Aktien und Börsen zu bewegen. Der Handelskonflikt eskaliert konsequent weiter und mit ihm fallen viele Notierungen gängiger Namen – oder auch ganzer Indizes.

Ein Bereich, den es hierbei natürlich besonders hart erwischt, ist die zyklische Chemiebranche. Viele der hier beheimateten Unternehmen haben inzwischen ihre Prognosen teils deutlich revidiert und mussten entsprechende Kursverluste verkraften.

Das könnte inzwischen jedoch wieder so einige Value-Investoren auf der Suche nach günstigen, langfristig aussichtsreichen Kaufgelegenheiten auf den Plan rufen. Werfen wir in diesem Sinne einen Blick auf die Aktien von Fuchs Petrolub (WKN: 579043) und BASF (WKN: BASF11) und schauen einmal, welche dieser beiden Chemiedividendenperlen aktuell die interessantere Wahl sein könnte.

Ein Blick auf die fundamentale 2018er-Bewertung

Zunächst wollen wir an dieser Stelle einen Blick in den Rückspiegel werfen, um ein paar valide, wenn auch inzwischen wohl deutlich veraltete Zahlen zu betrachten. Nämlich die der 2018er-Ergebnisse sowie der aktuellen Bewertung, die sich anhand dieser Zahlenwerke ergeben würde.

Wie BASF zum Ablauf des vergangenen Zwölfmonatszeitraums vermelden konnte, belief sich der Gewinn je Aktie auf 5,12 Euro je Anteilsschein, der Umsatz auf 68,24 Euro je Aktie und der Buchwert auf 39,31 Euro je BASF-Wertpapier. Bei einem aktuellen Kursniveau von 56,31 Euro (15.08.2019, maßgeblich für alle Kurse) gleicht das derzeit einem 2018er-Kurs-Gewinn-Verhältnis in Höhe von 10,99, einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,82 sowie einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,43. Durchaus interessante Wert, die hier rein objektiv auf eine preiswerte Bewertung schließen lassen könnten, aber schauen wir zunächst, was Fuchs Petrolub hier zu bieten hat.

Der Spezielchemiekonzern kam im vergangenen Geschäftsjahr 2018 jedenfalls auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 2,07 Euro, auf einen Umsatz von 18,47 Euro und auf einen Buchwert in Höhe von 10,47 Euro. Bei einem derzeitigen Kursniveau von 30,88 Euro entspräche das gegenwärtig einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14,91, einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 1,67 sowie einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,94.

Wie wir daher sehr deutlich erkennen können, scheint Fuchs Petrolub angesichts der 2018er-Bewertung noch immer höher bewertet zu sein, wofür es natürlich Gründe geben könnte. Schauen wir in diesem Sinne nun auf die Aussichten der beiden Chemiekonzerne.

Die weiteren Aussichten

Wie zu Beginn bereits angedeutet, machen beide Chemiekonzerne momentan eine eher schwierige Zeit durch. Prognosesenkungen gab es bei beiden Konzernen. Fragt sich an dieser Stelle bloß, ob eine geringfügigere Prognosesenkung bei dem einen oder anderen Unternehmen hier Bewertungszu- oder -abschläge rechtfertigt.

Wie wir mit Blick auf BASF feststellen können, rechnet das Management in diesem Jahr mit einem Einbruch des Ergebnisses um bis zu 30 %. Die Umsätze sollen leicht zurückgehen, was hier nichts groß an der Bewertung verändern dürfte. Allerdings würde ein solcher Ergebnisrückgang den BASF-Gewinn wohl auf ca. 3,60 Euro eindampfen lassen, wodurch sich das 2019er-Kurs-Gewinn-Verhältnis derzeit auf 15,6 belaufen würde. Ein ziemlich ähnlicher Wert wie der von Fuchs Petrolub.

Doch auch bei Fuchs Petrolub soll in diesem Jahr das Ergebnis voraussichtlich in einer Spanne zwischen 5 und 8 % zurückgehen, wodurch sich die Bewertung der von BASF, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis, in etwa angleichen würde. Es scheint, als wäre der Markt zumindest bei diesen beiden Chemiekonzernen gegenwärtig bemüht, ein faires, gleiches Bewertungsniveau zu erzielen. Eine Entwicklung, die man auch nicht alle Tage sieht.

Der Foolishe Schlussstrich

Wie wir daher unterm Strich sehen können, machen derzeit beide Chemievertreter keinen sonderlich stabilen Eindruck, sondern müssen den aktuellen handelspolitischen Verwerfungen ihren Tribut zollen. Der eine mehr, der andere weniger, was hier jedoch zu einer interessanten Bewertungslage führt.

Beide scheinen nämlich in etwa ähnlich bewertet zu sein, gemessen an den Gewinnen, wobei die Umsätze und Buchwerte natürlich Nuancen in die eine oder andere Richtung zulassen.

Welche der beiden Chemiedividendenperlen nun interessanter ist? Das kann durchaus meinungsabhängig sein. Vielleicht haben jedoch aktuell, nach den Kursstürzen der vergangenen Wochen und Monate, beide einen genaueren Blick verdient.

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Vincent besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019