BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts hoher Baupreise und fehlender Kapazitäten ist das Ziel der Bundesregierung von jährlich 400 000 neuen Wohnungen aus Sicht der Bauindustrie in diesem und auch im kommenden Jahr nicht zu erreichen. "Wir gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr um die 320 000 Wohnungen schaffen werden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), Tim-Oliver Müller, am Mittwoch in Berlin. Das liege insbesondere am Produktionshochlauf der Branche, der angesichts der hohen Ziele der Bundesregierung länger brauche.

Im kommenden Jahr dürften sich dann Materialengpässe und die Bau- und Energiepreissteigerungen bemerkbar machen, weil Planungen für Neubauten verschoben werden und stärker im Bestand saniert werde.

Den Bauunternehmen machen die hohen Preise laut HDB schon zu schaffen. Zwar würden die Kosten bei neuen Verträgen eingepreist. "Das Problem sind die aber alten, langlaufenden Bauverträge", sagte Verbandspräsident Peter Hübner. Hier seien die Unternehmen an längst veraltete Preise gebunden, ein Problem, das über sogenannte Preisgleitklauseln bislang nur in Ansätzen abgefedert werden könne.

Seine Umsatzprognose für das laufende Jahr hat der Verband am Mittwoch deshalb korrigiert. Die Branche geht von einer realen Umsatzentwicklung von null bis minus zwei Prozent aus, sagte Hübner. Bislang hatte der Verband mit einem realen Umsatzwachstum von 1,5 Prozent gerechnet./maa/DP/stw

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AXC0187 2022-05-18/12:03

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