Luxemburger Christophe Hansen erhielt gestern Zustimmung des EU-Agrarausschusses - Fokus auf Budget, Bürokratieabbau und nachhaltige Produktion

Der designierte Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung, Christophe Hansen, stellte sich gestern Abend in einem über dreistündigen Hearing den Fragen des EU-Agrarausschusses im Europäischen Parlament. In dieser Anhörung ging Hansen auf mehr als 40 Fragen der Abgeordneten ein. Nach der Sitzung bestätigte eine Mehrheit der Fraktionen im EU-Parlament seine Nominierung. Alexander Bernhuber, Agrarsprecher der ÖVP im EU-Parlament, erklärt: “Mit Christophe Hansen haben wir wieder einen Agrarkommissar, der eine klare Vision für die künftige EU-Agrarpolitik mitbringt. Nach den enttäuschenden Jahren unter dem polnischen Kommissar Janusz Wojciechowski ist es höchste Zeit für diese personelle Neuausrichtung.”

Zwtl.: Fokus auf Junglandwirtinnen und -wirte und sicheres Einkommen

In seinem Eingangsstatement legte Hansen drei zentrale Prioritäten für seine Amtszeit fest: Abbau bürokratischer Hürden, praxisnahe Entscheidungen und die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft. Besonders wichtig ist ihm zudem die verstärkte Unterstützung junger Landwirtinnen und Landwirte, damit sie die notwendigen Ressourcen erhalten, um ihre Betriebe langfristig erfolgreich zu führen. Hansen betonte auch, dass Landwirtinnen und Landwirte faire Preise für ihre Produkte benötigen, um von ihrer Arbeit leben zu können, ohne überwiegend auf Subventionen angewiesen zu sein. Um die Herausforderungen und Bedürfnisse der Landwirtinnen und -wirte noch besser zu verstehen, kündigte er an, künftig vermehrt landwirtschaftliche Betriebe in den EU-Mitgliedsstaaten persönlich zu besuchen. So sollen die Entscheidungen der Kommission praxisnah gestaltet werden.

Bernhuber begrüßt die Ankündigungen des designierten Kommissars und unterstreicht die Notwendigkeit eines inflationsangepassten Agrarbudgets: “Für die kommende Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2027 benötigen wir ein Budget, das die dramatisch gestiegenen Kosten für Maschinen, Dünger und Energie berücksichtigt. Die Einkommen in der Landwirtschaft müssen wieder an die Lebenshaltungskosten angepasst werden. Ein Budget, das die Inflation ignoriert, ist untragbar - hier ist Hansen gefragt, in den kommenden Monaten entschieden zu handeln.”

Christophe Hansen, 42, ist studierter Geo- und Umweltwissenschaftler aus Wiltz, Luxemburg. Seit 2018 war er fast durchgehend Mitglied des Europäischen Parlaments, von 2007 bis 2014 als Mitarbeiter im EU-Parlament tätig. (Schluss)