Das Interesse an Schwellenländeraktien wächst, vor allem an asiatischen. Das stellen nicht nur ETF-Händler fest, sondern auch Händler aktiv verwalteter Fonds. Ebenfalls stärker nachgefragt werden Rentenfonds.

28. Februar 2019. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Die Rally an Chinas Aktienmärkten seit Jahresanfang geht auch an Fondsanleger nicht spurlos vorüber. "Anleger setzen auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China", berichtet Matthias Präger von der Baader Bank.

In den Portfolios landeten zum Beispiel der Robeco Chinese Equities (WKN A0CA01), der UBS Equity Fund China Opportunity (WKN 986579) und der HSBC GIF Chinese Equity (WKN 972629). Fonds mit chinesischen Aktien hatten 2018 ein miserables Jahr, 2019 sieht es aber bislang besser aus: So hat der Robeco-Fonds seit Jahresanfang schon um 16 Prozent zugelegt, der UBS-Fonds sogar um 19 Prozent.

Gewinnmitnahmen bei Industrieländeraktien

Auch Aktien aus Europa und den USA sind seit Jahresanfang kräftig gestiegen, Fonds mit Industrieländeraktien stehen laut Präger aber meist auf den Abgabelisten - bei insgesamt mäßigen Umsätzen. "Als der DAX vor drei Wochen nochmals unter 11.000 Punkte gefallen ist, waren die Umsätze hoch, mit dem Anstieg sind sie wieder zurückgegangen." Aktuell konsolidieren sich die Aktienmärkte auf hohem Niveau: Der DAX liegt am Donnerstagmorgen bei 11.466 Punkten, der Dow Jones schloss gestern wieder leicht unter der 26.000 Punkte-Marke.

Fondsanleger trennten sich Präger zufolge vom MainFirst Germany (WKN A0RAJN), Concentra von Allianz Global Investors (WKN A47500), DWS Akkumula (WKN 847402) und UBS Equity European High Dividend (WKN A1H4KK). Sie griffen hingegen zu beim DWS German Small/Mid Cap (WKN 515240) und beim Dirk Müller Premium Aktien (WKN A111ZF). Hohe Umsätze in beide Richtungen berichtet Jan Duisberg von der ICF Bank für den Alken Fund European Opportunities (WKN A0Q4NU), ein europäischer Aktienfonds.

Wenig Interesse an Minenfonds

Trotz Goldpreisanstieg: Minenfonds werden wenig gehandelt, und wenn doch, dann meist abgegeben, wie Präger feststellt. Der Goldpreis war von 1.177 US-Dollar je Feinunze im vergangenen Herbst bis auf 1.337 US-Dollar letzte Woche gestiegen, aktuell sind es immer noch 1.325 US-Dollar. Anleger verkauften den BlackRock Global Funds World Gold Fund (WKN 974119), Craton Capital Precious Metal (WKN A0F412) und BlackRock Global Funds World Mining (WKN 986932).

Mehr Zuspruch für Rentenfonds

Gestiegen ist Duisberg zufolge das Interesse an Portfolios mit Anleihen. "Das liegt wohl an den festeren Anleihemärkten, Folge der nun wohl moderateren Geldpolitik von Fed und EZB." Gut an kommt zum Beispiel der DKO Renten Hybrid (WKN A0B9E9), ein chancenorientierter Rentenfonds mit Hybridanleihen. Der hat im laufenden Jahr immerhin schon um 4,45 Prozent zugelegt. Höhere Umsätze hat der Händler auch beim Deka Renten International mit internationalen Anleihen (WKN 847456) beobachtet. Der Kurs ist seit Jahresanfang um 2,1 Prozent gestiegen, in den vergangenen drei Jahren waren es allerdings nur 0,2 Prozent jährlich.

In der Gunst der Anleger weit oben stehen weiterhin Mischfonds. Viel Kaufinteresse findet laut Duisberg der Siemens Balanced (WKN A0KEXM), der aktuell zu 67 Prozent in Anleihen und zu 31 Prozent in Aktien investiert ist. In den vergangenen drei Jahren kam der Fonds auf eine Rendite von 5,05 Prozent im Jahr.

Immobilienfonds ziehen immer

Wie üblich werden Immobilienfonds rege gehandelt. Einiges an Verkäufen meldet Duisberg aus dem Deka-Immobilien Europa (WKN 980956), die aber durch Käufe gut abgefangen würden. Sehr hohe Umsätze in beide Richtungen gibt es auch im Grundbesitz Europa (WKN 980700). Deutlich gewachsen sind Duisberg zufolge die Umsätze im zuvor wenig liquiden Wertgrund Wohnselect (WKN A1CUAY). "Und der Kurs ist stark gestiegen."

von: Anna-Maria Borse

28. Februar 2019, © Deutsche Börse AG

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