Börse Frankfurt-News: Technologie-ETFs heben ab (ETFs)
24.06.2020 | 10:48
Dass Technologieaktien scheinbar schadlos durch die Corona-Krise kommen oder
sogar noch profitieren, haben Anleger längst registriert. Sie setzen auf
Nasdaq- und TecDAX-ETFs oder auch Spezielleres wie Cyber Security- oder
Digitalisation-Indexfonds. Doch auch die großen Index-Tracker sind gefragt.
24. Juni 2020. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Es läuft wieder rund an der Börse,
die Stimmung ist nach der kurzen Ernüchterungsphase vor zwei Wochen wieder gut.
Der DAX klettert am Dienstagmorgen über 12.500 Punkte, am Mittag sind es 12.530
Zähler. "ETF-Anleger sind in Kauflaune", berichtet Christian Dürr von der
Société Générale. In allen Bereichen dominierten die Zuflüsse. Auffällig ist
derzeit das Interesse an Technologie-ETFs. "Wir sehen sehr viel Flow in Tech-
ETFs", erklärt Andreas Schröer von Lang & Schwarz.
TecDAX- lässt DAX-ETF weit hinter sich
Stark nachgefragt ist, wie Schröer ergänzt, etwa der iShares Digitalisation
(WKN A2ANH3). Der hat den Corona-Einbruch längst wieder wettgemacht. Dürr
meldet ebenfalls eine anhaltend hohe Nachfrage nach Tech-ETFs, auch nach
Speziellerem wie Cyber Security-Indexfonds.
An der Börse Frankfurt verzeichnen vor alle Nasdaq-ETFs (WKN A0F5UF, 801498),
der iShares S&P 500 Information Technology Sector USD (WKN A142N1) und der
iShares TecDAX (WKN 593397) hohe Umsätze. Der Nasdaq 100 ist weiter auf
Rekordjagd und steht aktuell bei 10.203 Punkten, so hoch wie noch nie. Mit dem
Nasdaq-Tracker von iShares (WKN A0F5UF) kommen Anleger seit Jahresanfang auf
ein Plus von 14,4 Prozent, auf Dreijahressicht sind es sogar 20,5 Prozent im
Jahr. Der TecDAX-ETF von iShares liegt seit Jahresanfang hingegen noch im
Minus. Auf Dreijahressicht liegt die Rendite aber bei 8,4 Prozent im Jahr,
während die Rendite des DAX-Pendants (WKN 593393) für drei Jahre immer noch
negativ ist.
Öl- und Goldproduzenten beliebt
Umsatzstark präsentieren sich außerdem der iShares Euro Stoxx Banks (WKN
628930) sowie der iShares Stoxx Europe 600 Oil & Gas (WKN A0H08M). Laut Dürr
setzen Anleger auch gerne auf Goldproduzenten, zum Beispiel auf den iShares
Gold Producers (WKN A1JKQJ). Bei Lang & Schwarz sind Goldproduzenten ebenfalls
gesucht, etwa mit dem ComStage NYSE Arca Gold (WKN ETF091). Der Goldpreis ist
zuletzt wieder gestiegen und liegt aktuell bei 1.756 US-Dollar die Feinunze.
Globale, europäische und US-Aktien überzeugen
Was die großen Index-Tracker angeht, kommen laut Schröer derzeit MSCI World-
ETFs besonders gut an, etwa der iShares Core MSCI World (WKN A0RPWH). Dürr
zufolge gilt das Interesse der Anleger europäischen, nordamerikanischen und
globalen Aktien, etwa mit dem iShares Core MSCI Europe (WKN A0RPWG), dem
iShares S&P 500 EUR Hedged (WKN A1C5E9), dem Vanguard FTSE North America (WKN
A12CXY), dem Xtrackers MSCI World (WKN A1XB5U) und dem iShares MSCI World SRI
(WKN A2DVB9) mit Nachhaltigkeitsfokus.
Zu den Umsatzspitzenreitern an der Börse Frankfurt in den vergangenen fünf
Handelstagen gehören DAX- (WKN 593393, ETFL01, DBX1DA), Euro Stoxx 50- (WKN
593395), Stoxx Europe 600- (WKN 263530), S&P 500- (WKN A0YEDG) und MSCI World-
ETFs mit und ohne Währungsabsicherung (WKN A0RPWH, A1C5E7). Viel um geht auch
weiterhin in Short-ETFs (WKN DBX1DS, DBX0BY). Ebenfalls hohe Umsätze
verzeichnet der MSCI Europe ex UK (WKN A2AN46), der britische Aktien
ausschließt.
Mai-Statistik von Morningstar: Anleihe-ETFs besonders gefragt
Im Mai waren in Europa besonders Anleihefonds auf den Kauflisten, wie die
Zahlen von Morningstar zeigen: "Passiv verwaltete Rentenindexfonds hatten ihren
besten Monat seit Juli 2019", erklärt Chefredakteur Ali Masarwah. Gekauft
wurden vor allem Euro- und US-Dollar-Unternehmensanleihen, aber auch Euro-
Staatsanleihen- und Emerging-Markets-Anleihen.
Bei Aktien-ETFs überwogen hingegen die Abgaben, mit wenigen Ausnahmen:
Gesundheits-, Technologie- und Wachstumsfonds verzeichneten eine hohe
Nachfrage. Ingesamt gingen laut Morningstar die Zuflüsse in langfristige
passive Fonds im Mai auf 11,4 Milliarden Euro zurück. Der Marktanteil von
Indexfonds stieg aber leicht von 19,5 Prozent der in langfristigen Fonds
investierten Vermögenswerte Ende April auf 19,6 Prozent.
Klassische Staatsanleihen gefragt
Im Anleihebereich setzen Anleger Dürr zufolge auf europäische und amerikanische
Staatsanleihen (WKN A2PA8D, A0LGP4, A1JJTT), deutsche Staatanleihen würden
hingegen ge- und verkauft (WKN ETFL20). Beim Handelsaufkommen der vergangenen
Tage an der Börse Frankfurt dominieren unterdessen Unternehmensanleihen-ETFs
wie der iShares USD Corp Bond (WKN 911950) und der iShares EUR High Yield Corp
Bond (WKN A1C3NE). Viel gehandelt wird aber auch der iShares USD Treasury Bond
7-10yr (WKN A0LGP4), der US-Staatsanleihen abbildet.
von: Anna-Maria Borse
24. Juni 2020, © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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