STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Aktien-Marktbericht der Börse Stuttgart

Direkt vom Parkett: Diese Aktien stehen diese Woche im Fokus

Deutschland

Für den DAX ging es in diesen Tagen weiter bergauf. Zu Wochenbeginn konnte der DAX bei rund 15.800 Punkten sogar ein neues Allzeithoch markieren. Auch die Fed-Sitzung konnte Anleger nicht spürbar aus der Fassung bringen. Spannend wird es an den Börsen aber nochmal am heutigen Freitag. Denn der große Verfallstag an den Terminbörsen - auch Hexensabbat genannt - steht an. Auch die kommende Woche wartet mit wichtigen Terminen auf: Fed-Anhörung, Einkaufsmanagerindex und der Banken-Stresstest in den USA könnten für Bewegung an den Märkten sorgen. Meistgehandelter Inlandstitel unter Stuttgarter Anlegern war dieser Tage die Aktie von Siemens Energy (WKN ENER6Y). Sie musste in den letzten Monaten deutliche Kursverluste hinnehmen und fiel von knapp 35 Euro je Anteilsschein auf rund 24 Euro. Nun könnte für die Aktien von grünen Versorgern wie Siemens Energy und Co. aber bessere Zeiten anbrechen - meinen Marktbeobachter. Grund hierfür seien vor allem die politischen Bemühungen und die erneuten Bestrebungen der G7, die Klimaschutz-Ziele zu erreichen. Darüber hinaus zeigt die Aktie der ehemaligen Siemens-Tochter auch charttechnisch eine erste Bodenbildung. Ein Analyst der Citi-Group (WKN A1H92V) sieht eine entscheidende Marke zur Trendwende bei 26,72 Euro: „Solange die Aktie unter der Marke von 26,72 Euro notiert, ist der Abwärtstrend seit Jahresbeginn formal intakt“, so der Analyst. Gegenwärtig notiert die Aktie knapp einen Euro unter dieser Marke. Einen Paukenschlag gab es bereits zu Beginn der Woche bei SAP (WKN 716460) zu vermelden: Denn der Walldorfer Unternehmens-Software-Konzern kooperiert mit dem Technologie-Unternehmen TeamViewer (WKN A2YN90). Wie der DAX-Konzern mitteilte, wird TeamViewer in das Software-Partnerprogramm von SAP aufgenommen. Außerdem wollen die beiden Unternehmen im Bereich der Augmented Reality kooperieren, um somit intelligente Lösungen für die Industrie zu entwickeln. Auf Wochensicht können sowohl SAP-Papiere (3%) als auch die TeamViewer-Aktie (3,8%) zulegen.

International

Erneut muss sich der amerikanische Leitindex Dow Jones (-1,5%) auf Wochensicht dem DAX (+0,3%) geschlagen geben. Während die europäischen Börsen auf die Fed-Sitzung nicht sehr stark reagierten, gaben die amerikanischen Standardwerte zum Teil deutlich ab. Zwar hält die Fed den Leitzins und die Anleihe-Kaufprogramme vorerst stabil, doch der Ausblick bis zum Jahr 2023 sorgte für schlechte Laune bei Anlegern: Wie die Fed ankündigte, wird es im Jahr 2023 zu zwei Zinserhöhungen von jeweils einem halben Prozentpunkt kommen. Eine Zinserhöhung gilt an den Börsen als tendenziell schlechtes Signal für Aktienmärkte, da festverzinsliche Anlagen bei einem höheren Zins attraktiver gegenüber Aktien werden.

Auch der kommende Dienstagabend wird in den USA mit Spannung erwartet. Denn dann steht die Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell an. Außerdem legen der Sportartikel-Riese Nike (WKN 866993) sowie der Unternehmens-Software-Konzern Paychex (WKN 868284) ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal vor. Paukenschlag bei CureVac (WKN A2P71U): Wie am Donnerstagmorgen bekannt wurde, muss der Impfstoff-Konzern aus Tübingen eine empfindliche Schlappe im Wettlauf um eine Impfstoff-Zulassung hinnehmen. Wie das Unternehmen mitteilte, sei die Wirksamkeit des Vakzins bei einer Zwischenanalyse nur bei 47% gewesen. Um etwas mehr - nämlich um über 50% - ging es in der Folge auch für die Aktie bergab. Der Konzern bestätigte aber, die laufende Studie dennoch wie geplant weiter fortzusetzen. Wie es hingegen mit der Aktie des Unternehmens weiter geht, steht in den Sternen. Eines ist jedenfalls klar: Auch die nächsten Wochen dürften weiter spannend für CureVac-Aktionäre bleiben. Des einen Leid ist des anderen Freud?! Während die Tübinger Impfstoff-Hoffnung CureVac (WKN A2P71U) einen herben Rückschlag verkraften muss, konnten die Papiere des Mainzer Vorreiters BioNTech (WKN A2PSR2) in Folge der Meldung rund 4% zulegen.

Auch in der Erforschung für Krebs-Impfstoffe - auf die BioNTech ursprünglich spezialisiert war - gibt es laut der Gründer Fortschritte zu verzeichnen. Wie das Gründer-Ehepaar Türeci und Sahin bestätigten, wird sich BioNTech nun wieder verstärkt auf die Erforschung und Weiterentwicklung der Krebs-Impfstoffe fokussieren.

Spezialeinblick

Herzlich willkommen auf dem Stuttgarter Börsenparkett, About You! Am Mittwoch wagte der Zalando-Konkurrent den Sprung an die Börse. Der erste Preis lag mit 25,60 Euro gut 11% über dem Ausgabepreis von 23 Euro. Im weiteren Handelsverlauf stiegen die Papiere sogar bis über 26 Euro.

Das Unternehmen ging ursprünglich aus der Otto-Group hervor und auch die beiden größten Gesellschafter, Michael und Benjamin Otto, sind weiterhin an dem jetzt rund 4 Milliarden schweren Unternehmen beteiligt.

Die beim Börsengang eingesammelten rund 660 Millionen Euro sollen vor allem in weiteres Wachstum gesteckt werden.

Auch bei den Stuttgarter Anlegern traf das Papier auf großes Interesse und fand sich in den ersten Handelstagen prompt unter den meistgehandelten Titeln wieder.

Disclaimer:

Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.

Quelle: Boerse Stuttgart GmbH, www.boerse-stuttgart.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Boerse Stuttgart GmbH verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

AXC0102 2021-06-18/10:24

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