Steht der Börsencrash kurz bevor? Es scheint ganz so. Schließlich hat der DAX mal wieder die Marke von 13.000 Punkten geknackt. Diesmal nach unten.

Mit einem Minus von rund 4 % wurden DAX-Investoren am Montag, den 21.09.2020, wieder daran erinnert, dass Aktien durchaus auch mal fallen können. Ja, auch um 4 % an nur einem einzigen Tag.

So stark fällt der DAX normalerweise nicht so oft. Ein Tagesminus in der Höhe hat es in der Historie des deutschen Leitindex bisher nur 83-mal geben.

War dieser rabenschwarze Montag also ein Vorzeichen für den richtig großen Börsencrash? Nein. Lass dich nicht verwirren.

Irgendein Grund muss immer gefunden werden

Wenn Aktien fallen, erwarten Anleger eine stichhaltige Begründung. Irgendjemand muss ja schuld sein. War es Trump? Oder China?

Auch am schwarzen Montag war der Grund schnell gefunden. Die Angst vor einer zweiten COVID-19-Welle habe die Kurse abstürzen lassen.

Ja, das klingt logisch. Schließlich hat die Corona-Angst bereits im März für gigantische Verluste gesorgt.

Und schon hat die Masse der Anleger wieder einen einfachen Indikator gefunden, an dem man sich orientieren kann. Corona-Ampel auf Grün? Kaufen! Corona-Ampel auf Rot? Verkaufen!

Über einen derartigen Herdentrieb kann der intelligente Investor nur lachen. Denn der spontane DAX-Absturz war in voller Gänze eingeplant.

Börsencrash nach Plan

Nicht eingeplant in dem Sinne, dass ein Komitee über den Zeitpunkt des jährlichen DAX-Sommerschlussverkaufs entschieden hätte. Aber es war eben auch nicht so überraschend, dass man damit auch nicht letztes Jahr gerechnet hätte. Ohne Corona. Ohne Krise.

Fakt ist: Der September ist der im Durchschnitt schwierigste Monat für den DAX. Im Spätsommer hagelt es regelmäßig rote Zahlen. Dafür braucht der Aktienmarkt keine Pandemie. Das geht auch einfach so.

Vor allem nach einer quasi geschenkten Rendite. Vom Tiefpunkt Mitte März gerechnet steht der DAX um über 50 % im Plus (Stand: 22.09.2020).

Für Renditen in der Höhe benötigt der DAX für gewöhnlich länger als ein halbes Jahr. Wer ungünstig gekauft hat, darf für eine Rendite von 50 % schon mal gute fünf Jahre einplanen. So wie zwischen Ende 2014 und dem letzten Allzeithoch 2020.

Da darf man sich nicht wundern, wenn Anleger mit gutem Timing und starken Nerven erst mal Gewinne mitnehmen. Voll allem in einem Monat, der ohnehin für seine Gewitter bekannt ist.

Lass dich nicht verwirren!

Kann der Markt nicht trotzdem Corona-Angst haben? Nun, wenn alle Marktteilnehmer der Meinung wären, dass COVID-19 mit voller Wucht auf das Spielfeld zurückkehrt, wäre der DAX jetzt da, wo er im März schon einmal war. Vielleicht sogar tiefer.

Der Markt kann vieles verkraften. Nur keine Unsicherheit. Doch ist ein Tagesminus von 4 % ein Zeichen für extreme Unsicherheit?

Ein Tag ist nur ein Tag. Viele Anleger schauen nicht mal auf die Tageswerte. Wer den DAX auf Basis von Monaten betrachtet, sieht jetzt eine kleine rote Kerze nach vier riesigen grünen Kerzen. Sind Anleger, die auf diese Wiese auf den Markt schauen, jetzt verunsichert? Ich denke, nein.

Aus meiner Sicht hilft nur eines: Als intelligenter Investor muss man sich vom Tagesgeschäft an den Börsen möglichst fernhalten. Von Nachrichten über vermeintliche Gründe für einen neuen Börsencrash sowieso.

Eine berühmte Börsenlegende sagte einmal: „Schau nicht auf das Ergebnis. Schau auf das Spielfeld.“

Ungeübte Anleger kleben fasziniert an den Ergebnissen. Das ist nachvollziehbar. Wer gewinnt? Wer verliert? Spannung pur!

Doch dieses Laster bringt nur mehr von dem, was man als intelligenter Investor so gar nicht gebrauchen kann: Euphorie, Depression und Verwirrung.

Also: Spiel dein Spiel und lass dich dabei nicht von Nachrichten über den nächsten Börsencrash verwirren.

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