Die Aktie des Wiener Biotechunternehmens Marinomed hat am Freitag an der Wiener Börse eine Kursrallye hingelegt. Erfolgsnachrichten zu Marinomeds Wirkstoff Carragelose beflügelten die Aktie, die zwischenzeitlich auf ein Allzeithoch bei 147 Euro kletterte. Gegen 16.30 Uhr notieren die Papiere um fast 18 Prozent fester auf immer noch 140 Euro.

Laut der Marinomed-Aussendung vom Nachmittag erzielte ein Nasenspray mit Iota-Carrageen, das identisch mit Marinomeds patentiertem Wirkstoff Carragelose ist, signifikanten Schutz gegen COVID-19 bei Krankenhauspersonal, das an dieser Infektion erkrankte Patienten betreut. Dies sind die Ergebnisse einer unabhängigen, Prüfarzt-initiierten Studie, die von einer argentinischen Forschungsgruppe durchgeführt wurde, hieß es vom Unternehmen.

Am Vortag hatte Marinomed bereits auf neue Daten zur in-vitro-Wirksamkeit von Carragelose - einem Wirkstoff aus der Rotalge - zur Prävention von SARS-CoV-2-Infektionen verwiesen, die nach einem Peer Review im Fachjournal PLOS ONE veröffentlicht wurden. Die Studie wurde mit Wissenschaftern am Institut für Virologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt.

"Unsere Ergebnisse zeigen eindeutig, dass Carragelose SARS-CoV-2 in vitro inaktivieren kann, und das Virus so davon abhält, weitere Zellen zu infizieren", wurde Ulrich Schubert von der Uni Erlangen-Nürnberg zitiert. Vergleichbare In-Vitro-Ergebnisse für andere Viren wie Influenza A und ältere Coronaviren hätten in klinischen Studien bestätigt werden können.

Die Anwendung von Carragelose habe die Dauer und Schwere der Symptome verringert. "Wir gehen davon aus, dass das auch für SARS-CoV-2 der Fall sein wird." Marinomed selbst zeigte sich heute zuversichtlich, die Ergebnisse mit aktuell in Wien und Großbritannien laufenden klinischen Studien bei Pflegepersonal bestätigen zu können. "Wir erwarten diese Daten noch in der ersten Jahreshälfte 2021", so Eva Prieschl-Grassauer von Marinomed.

kat/mik/tsk

 ISIN  ATMARINOMED6
 WEB   http://www.marinomed.com 

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