Die Mitarbeiter von Medical Strategy, einer der führenden Healthcare-Investmentmanager Europas, sind nicht nur ein langjährig eingespieltes Team sondern fast alle haben auch einen beruflichen Hintergrund im medizinischen bzw. pharmazeutischen Bereich. Aufgrund dieser Expertise legt man das Augenmerk seit 20 Jahren ausschließlich auf das Management von Aktienportfolios aus dem Gesundheits- und Biotechbereich. Im Gegensatz zur überwiegenden Mehrheit der indexorientierten Peergroup, die den Großteil des verwalteten Vermögens in Large Caps investiert, fokussiert sich beispielsweise der MEDICAL BioHealth in aussichtsreiche klein- und mittelkapitalisierte Healthcare-Werte, die durch die Entwicklung und Vermarktung von innovativen Präparaten ein hohes Wachstum generieren und deren Umsätze nicht durch Patentabläufe bedroht sind. „Wir konzentrieren uns hier auf Innovationen, d.h. Produkte, die einen signifikanten therapeutischen Zusatznutzen generieren.“, erklärt Jürgen Harter (Bild), geschäftsführender Gesellschafter. Für ein Investment in den Healthcare-Bereich sprechen vor allem zwei Gründe. Zum einen zeigt der Gesundheitssektor - im Vergleich zu anderen Branchen - laut Harter eine langfristig stabile Gewinnentwicklung, auch in Krisenzeiten. „Gesundheits- bzw. Medikamenten-Ausgaben können schließlich nicht zurückgestellt werden.“ Zum anderen präsentiert sich der BioPharma-Bereich gerade derzeit auf sehr günstigen Bewertungsniveaus: „Die Unternehmen sind nicht teuer und das vor dem Hintergrund einer Neubewertung des Sektors. Denn wir sehen, dass ohne Gesundheit kein Wachstum möglich ist.“

Im Kampf gegen Covid-19 konzentriert sich die BioPharma-Branche kurzfristig auf die Entwicklung eines Wirkstoffes, um die schweren Verläufe der Krankheit eindämmen zu können. Dabei gibt es mehrere Stoßrichtungen: „Unter anderem versucht man etwas zu finden, um erstens die Infektion von menschlichen Zellen durch das Corona-Virus zu unterbinden, zweitens die für den Menschen schädlichen Immun-Überreaktionen zu hemmen und drittens fokussiert man sich auf antikörperbasierte Wirkstoffe zur passiven Immunisierung. Aufgrund der Dringlichkeit werden Studien teilweise verkürzt, oder, wie aktuell, auf Basis von Interimsdaten Notfallzulassungen erteilt. Ob die Wirkstoffe in einer breiten Verwendung Wirksamkeit zeigen ist damit noch nicht geklärt.“, gibt Harter zu bedenken, wobei man bei vielen Wirkstoffentwicklungen schon in Phase Drei der klinischen Prüfung ist, also vor der Einreichung der Daten zum Zulassungsverfahren steht. Die entscheidende Suche nach einem Impfstoff hinkt hier allerdings hinterher, denn die bisher entwickelten Impfstoffe befinden sich mehrheitlich in der vorklinischen Phase, was auf eine Markteinführung frühestens in zwölf bis 18 Monaten schließen lässt. „Zeitlich führend sind sogenannte mRNA-Ansätze (sie bringen Zellen dazu, das immunstimulierende virale Eiweißmolekül selbst zu erzeugen), die es erlauben, die Entwicklungszeiten potentiell stark zu verkürzen. Allerdings handelt es sich um eine junge Technologie. So gibt es derzeit noch keinen einzigen zugelassenen Impfstoff, der auf der mRNA-Technologie basiert.“, sagt Harter. Zwar werden derzeit rund 300 Therapien und Vakzine entwickelt, gedämpft wird der Optimismus aber durch die Tatsache, dass generell nur rund zehn Prozent der Substanzen, die sich in Phase Eins der klinischen Prüfung befinden, den Markt erreichen.

Insgesamt sollte man ein Portfolio sowieso nicht ausschließlich auf die wenigen, teils stark gehypten Titel ausrichten, die an einem Wirkstoff gegen Covid-19 forschen, sondern breit streuen: „Wir sind derzeit in einem historischen Innovationszyklus. Wir haben noch nie so viel gewusst über die Entstehung von Krankheiten wie jetzt. Dies führt dazu, dass wir eine extrem breite Pipeline von Substanzen in späten Entwicklungsphasen - Phase II oder III - haben. Rund 2900 sind es derzeit, und zwar über alle Indikationsbereiche wie etwa Krebs, Schmerztherapien oder Impfstoffe hinweg. Das Interessante dabei, die meisten der forschenden Unternehmen, rund 77 Prozent dieser Late-Stage-Pipeline, sind Small Caps. Indem wir in solche Werte investieren, können wir deren Wachstumspotenzial voll mitnehmen, wenn sie ihre Produkte erfolgreich durch die verschiedenen Prüfungsphasen bringen.“, erläutert Harter. Investiert wird jedenfalls nur in Unternehmen, deren Cash-Ausstattung so ausreichend ist, dass das Produkt die wichtigsten Meilensteine erreichen kann. „Interessant war, dass Unternehmen, die in den letzten Tagen z. B. eine Zulassung erreicht haben, problemlos dreistellige Millionenbeträge über die Ausgabe neuer Aktien aufnehmen konnten. Die Nachfrage hat das Angebot deutlich überschritten. Sehr spannend ist auch, dass selbst in Coronazeiten Firmen gekauft werden. So wurde am 4. Mai eines unserer Portfoliounternehmen mit einem Aufschlag von über 140 Prozent bezogen auf den Vortagesschlusskurs übernommen – das zeigt den Wert der Innovation.“ Selbst wenn der Fokus auf Small Caps fallweise zu erhöhter Volatilität führen kann, birgt die Strategie doch langfristig enormes Upside-Potenzial, ist Harter daher überzeugt.

(Details zum Fonds MEDICAL BioHealth gibt es in der Mairunde vom Fonds des Monats).