Starinvestor und Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2)-Lenker Warren Buffett hat wohl eine neue Lieblingsaktie gefunden. Na ja, hierüber kann man sich durchaus noch streiten. Letztlich hat die Investorenlegende in den vergangenen Wochen seine Beteiligung an dem E-Commerce-Akteur Amazon (WKN: 906866) signifikant aufgestockt.

Genau genommen sitzt Buffett inzwischen auf einem Berg von 537.000 Amazon-Aktien, die einem Gegenwert von rund einer Milliarden Euro entsprechen. Eine Position, die im Vergleich zum vorherigen Berichtszeitraum zudem einem Anstieg um 11 % entsprochen hat.

Wenn du mich fragst, handelt es sich bei dem Kontext dieser Käufe um einen Sachverhalt, aus dem jeder Investor etwas lernen kann.. Schauen wir uns im Folgenden daher den Kontext dieser Beteiligung mal etwas näher an.

Der Grund, warum Buffett immer noch Amazon kauft

Ein erster lehrreicher Aspekt dieser neuen Liebe könnte mit dem Grund zusammenhängen, weshalb Buffett noch immer Anteile von Amazon kauft. Viele halten den Tech-Konzern angesichts einer Größenordnung von mehreren Hundert Milliarden US-Dollar, ja, zwischenzeitlich sogar einmal mehr als einer Billion US-Dollar, für maßlos überteuert. Buffett reagierte hierauf wie gewohnt recht cool und sagte das Folgende:

Du gibst jetzt etwas Geld ab, um später etwas mehr zu bekommen. Und du berechnest die Wahrscheinlichkeiten, ob und wann du dieses Geld bekommen kannst.

Buffett gehe letztlich immer nach diesem Credo vor. Egal ob er Bankaktien unter ihrem inneren Wert oder unter ihrem Buchwert kauft, oder aber nun Amazon, das derzeit doch mit einem objektiv ambitionierten Kurs-Gewinn-Verhältnis im hohen, zweistelligen Bereich bewertet wird. Beides seien Merkmale des Value-Investing, wonach es stets darum gehe, mehr zu bekommen, als man ursprünglich einmal bezahlt hat.

Buffett scheint daher in Amazon derzeit eine solche Aktie zu sehen, die trotz der hohen Bewertung noch immer attraktiv ist, und scheut dieses Niveau eben nicht. Eine Sichtweise, über die wir ebenfalls bei unseren Investitionen einmal nachdenken sollten. Denn Chancen müssen sich schließlich nicht alleine immer bloß in den nackten Zahlen widerspiegeln.

Es geht nie um die Gegenwart oder um Kennzahlen

Eng damit verknüpft sagte Buffett zudem, dass es bei solchen Entscheidungen nicht um aktuelle Umsätze oder die derzeitige Rentabilität, Nettoverschuldung oder sonstige aktuelle Kennzahlen gehe. Ein Aspekt, den wir gerade bereits ein kleines bisschen thematisiert haben, der jedoch auch alleine für sich stehen kann.

Kennzahlen, da ist sich wohl auch Buffett inzwischen sicher, bilden letztlich lediglich ein kleines Bild der aktuellen Wirklichkeit. Diese würden bloß in ein Gesamtbild einfließen, ob man Unternehmen A, B oder C kaufen soll. Definitiv interessant.

Buffett scheint hiermit darauf anspielen zu wollen, dass auch das Story-Telling, also die Geschichte hinter den Unternehmen, einen gewichtigen Mehrwert haben. Amazon besitzt ein gewaltiges Ökosystem, das einen gewissen Burggraben darstellen dürfte, was das Unternehmen noch immer sehr attraktiv macht.

Bloße Kennzahlen könnten hingegen ein vollkommen falsches Bild der Chance vermitteln, weshalb sie zwar zu berücksichtigen sind, aber nicht nur. Auch hierüber sollte man als Investor, der Buffett-ähnliche Renditen generieren möchte, durchaus mal nachdenken.

Buffett baut seine Positionen allmählich aus

Zu guter Letzt, und eigentlich der kleinste Aspekt in unserem heutigen Überblick: Buffett ist schon immer ein Fan davon gewesen, seine Positionen über mehrere Monate, teilweise auch über Jahre hinweg aufzubauen. Bei Amazon hat der Starinvestor nun zwischen den letzten Quartalen um 11 % aufgestockt, was zeigt, dass er nicht immer auf Anhieb seine Positionen eingeht.

Natürlich, inzwischen mag dies durchaus an der schieren Größe von Berkshire Hathaway und Buffetts Käufen liegen. Aktien im Wert von mehreren Hundert Millionen oder gar Milliarden US-Dollar wird man schließlich nicht immer und zu jeder Zeit bequem handeln können. Allerdings hat dieses Vorgehen auch weitere Vorteile.

Durch verschiedene Zeitpunkte muss man sich als Investor nämlich keinerlei Sorgen um einen guten Zeitpunkt machen. Wer häufig investiert und jeweils in kleineren Tranchen, wird langfristig zu einem fairen Kaufkurs kommen und vom Cost-Average-Effekt, zu Deutsch Durchschnittskosteneffekt, profitieren können, was nicht das Schlechteste ist.

Als Investor sollte man natürlich auch darüber nachdenken, einen fairen Kompromiss zwischen dem Vorteil des Durchschnittskosteneffekts und dem Nachteil der höheren Handelsgebühren zu finden. Dennoch kann auch das ein smarter Buffett-Move sein, mit dem man sich getrost mal auseinandersetzen kann.

Kanadas Antwort auf Amazon.com!

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Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Short Januar 2021 $200 Puts auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long Januar 2021 $200 Calls auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Motley Fool Deutschland 2019