Der letzte größere Crash ist nun beinahe 1 Jahr her (Stand: 05.01.2020). Im März 2020 ließ die Corona-Krise weltweit die Märkte abstürzen.

Die Schreckensherrschaft der Bären scheint derzeit ewig weit entfernt zu sein. DAX & Co sind längst wieder davongeeilt und haben neue Höchststände erobert. Alles ist in Butter am Aktienmarkt – oder etwa nicht?

Der wenig bekannte SKEW-Index ist da gänzlich anderer Meinung. Hier leuchtet die Ampel so rot wie lange nicht mehr.

So funktioniert der SKEW-Index

Vielen Investoren dürfte der Volatilitäts-Index (kurz: VIX) bekannt sein. Dieser Indikator wird von der Chicago Board Options Exchange (kurz: CBOE) herausgegeben und spiegelt die Erwartungen der Händler an den US-Terminmärkten bezüglich der kurz- bis mittelfristig zu erwartenden Schwankungsbreite des US-Index S&P 500 wider.

Ebenjene CBOE zeichnet sich auch für den SKEW-Index verantwortlich. Dieser Crash-Indikator ist dem VIX recht ähnlich, schlägt aber eine etwas andere Richtung ein.

Der SKEW-Index versucht zu messen, inwieweit zukünftige Erträge am US-Aktienmarkt von einem sogenannten Schwarzen-Schwan-Ereignis bedroht sind. Was das ist, haben wir im März 2020 gelernt. Das Coronavirus war ein Schwarzer Schwan wie aus dem Lehrbuch. Es kam praktisch aus dem Nichts. Niemand hatte mit einer derartigen Tragweite gerechnet.

Unter der Haube orientiert sich der SKEW-Index an den Handelsaktivitäten von Händlern, die sich gegen große, blitzartige Kursabstürze absichern. Im Allgemeinen gilt: Ein SKEW-Index über 100 signalisiert ein erhöhtes kurz- bis mittelfristiges Crash-Risiko.

Ein Crash-Indikator mit richtig guten Prognosen

Derzeit liefert der SKEW-Index einen Wert von rund 144. Das ist nicht nur deutlich über 100, sondern auch ganz in der Nähe des Allzeithochs.

Im August 2018 wurde ein Rekordwert von 145 gemessen. Kurz darauf ging es für den S&P 500 blitzartig um 20 % bergab. Ein kleiner Crash, der langfristig betrachtet nicht allzu großen Schaden angerichtet hat.

Dennoch bleibt festzuhalten: Wer damals den SKEW-Index auf dem Schirm hatte, konnte sich frühzeitig mental auf Gewitterwolken am Aktienmarkt einstellen.

Auch der Schwarze Schwan Coronavirus wurde vom SKEW-Index sauber prognostiziert. Im September 2019 rangierte der Index-Wert noch bei vergleichsweise entspannten 118 Punkten.

Bereits im Dezember 2019 war der Index-Wert auf bedenkliche 137 Punkte hochgeschossen – und somit ganz eindeutig auf Crash-Niveau. Erst im April 2020 entspannte sich die Lage wieder etwas.

Jetzt ist die richtige Zeit, um Angst zu haben

Als Privatinvestor muss man die Kirche im Dorf lassen. Ja, der SKEW-Index hat in der Vergangenheit außergewöhnlich gute Werte geliefert. Doch letztendlich kann dieser Indikator nicht viel mehr, als die Crash-Angst der Händler an den US-Terminmärkten widerspiegeln.

Das sind in vielen Fällen institutionelle Investoren mit gigantischen Aktienpaketen. Als Privatinvestor hat man im Zweifel einen sehr viel längeren Atem als ein professioneller Anleger. Ich muss mich für meine Investitionsentscheidungen vor niemandem rechtfertigen. Ich kann einen Blitz-Crash wie im März letzten Jahres auch mal gemütlich aussitzen.

Da fragt sich, was man mit dieser Art Crash-Alarm als Privatinvestor eigentlich anfangen kann. Jetzt alles verkaufen? Will ich nicht. Jetzt irgendwie das Depot mit seltsamen Finanzprodukten absichern? Ach nee.

Mein Respekt an die Genauigkeit des SKEW-Index. Doch das Geschaukel lädt doch wieder nur zum Handeln ein. Eine Tätigkeit, die sich gestandenen Investoren eigentlich verbietet. Hin und her macht Taschen leer – gerade dann, wenn man meint, die perfekte Handelsstrategie gefunden zu haben.

Ein guter Crash-Indikator kann dennoch nützlich sein. Als kleiner Dämpfer für etwaige emotionale Hochs, die einige nun sicher nach all den neuen Allzeithochs verspüren. Der nächste Crash ist angezählt. Jetzt ist nicht die richtige Zeit, um gierig zu sein. Jetzt ist die richtige Zeit, um Angst zu haben.

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