Trotz der derzeitigen Flaute am chinesischen Automarkt blickt Mercedes mit Zuversicht auf das Geschäft in der Volksrepublik. Nach Wachstum im ersten Quartal rechne der Konzern auch für das Gesamtjahr mit Zuwächsen, sagte der angehende Daimler -Konzernchef Ola Källenius am Dienstag auf der Automesse in Shanghai. Man sei "vorsichtig optimistisch" gestimmt. Auch langfristig bleibe China ein Wachstumsmarkt. Mit steigendem Wohlstand könnten sich mehr und mehr Chinesen Autos im Luxus- und Premium-Segment leisten.

Im vergangenen Jahr hatte der chinesische Automarkt zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren einen Rückgang verzeichnet. Vor allem der Zollstreit zwischen den USA und China verunsicherte die chinesischen Verbraucher und ließ sie beim Kauf zögern.

Zudem warteten die Kunden zuletzt auch auf eine angekündigte Mehrwertsteuersenkung zum 1. April, und die nicht mehr so rasant wachsende chinesische Konjunktur dämpfte die Kauflust. "Immer, wenn die Steuern für Verbraucher nach unten gehen, ist das grundsätzlich positiv", kommentierte Källenius am Dienstag das chinesische Konjunkturprogramm. Die genauen Auswirkungen seien aber schwer vorherzusagen.

Daimler wies erneut Anschuldigungen zurück, in einem weiteren Fall Abgaswerte bei Dieselautos manipuliert zu haben. Die Behauptung einiger Medien sei "unwahr", hieß es in einer auf der Automesse in Shanghai verbreiteten Mitteilung. Zuvor hatte die Zeitung "Bild am Sonntag" über die neuen Vorwürfe berichtet.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe ein formelles Anhörungsverfahren gegen Daimler wegen Verdachts auf eine weitere "unzulässige Abschaltvorrichtung" eingeleitet. Bei etwa 60 000 Sportgeländewagen (SUV) von Daimler sollen die Werte mit Hilfe eines Computerprogramms auf dem Prüfstand gesenkt worden sein./jpt/DP/mis

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AXC0026 2019-04-16/06:37

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