Der Lastwagenbauer Daimler sieht sich mit seinen bestehenden Partnerschaften in China auch für die nähere Zukunft gut gerüstet. Trotz des 2020 wegfallenden Zwangs zur Beteiligung chinesischer Firmen hat Lkw-Spartenchef Martin Daum derzeit keine Pläne, an den Beteiligungsverhältnissen in dem wachsenden Nutzfahrzeugmarkt zu rütteln, wie er am Dienstag vor der Internationalen Automobil-Ausstellung in Hannover sagte. "Im Moment bin ich sehr, sehr zufrieden mit der Aufstellung und der Zusammenarbeit", sagte Daum. "Da sehe ich im Moment keine Notwendigkeit, etwas zu ändern."

Daimler baut in China mit dem Partner Foton in einem Gemeinschaftsunternehmen zusammen Lkw unter der Marke Auman. Im ersten Halbjahr stiegen die Auslieferungen um 3 Prozent auf knapp 56 600 Stück. Zusätzlich importiert Daimler Lkw in das Land. Im gesamten ersten Halbjahr setzten die Stuttgarter ohne das chinesische Gemeinschaftsunternehmen weltweit 237 800 Trucks ab, ein Plus von 13 Prozent. 2020 läuft nach den Plänen Pekings der Zwang aus, dass ausländische Hersteller im Land nur mit chinesischen Partnern zusammen Nutzfahrzeuge produzieren dürfen. Der chinesische Markt sei derzeit "in einer rapiden Aufholjagd", sagte Daum.

Die Probleme in der Lieferkette in den USA aus dem zweiten Quartal arbeite Daimler erfolgreich ab, sagte Daum, der bei Umsatz und Ergebnis aus diesem Jahr ein Rekordjahr machen will und damit den Spartenausblick bestätigte. Im zweiten Quartal hatten Engpässe in den USA die Umsatzrendite belastet.

Daum sprach sich angesichts der von US-Präsident Donald Trump verhängten neuen Milliardenzölle auf chinesische Importe gegen Handelshemmnisse aus. "Jede Abschottung schadet am Ende", sagte er. Der Konzern lebe im Produktionsverbund. "Wir haben in den USA eine erhebliche Nachfrage nach Teilen, die wir in den USA gar nicht befriedigen können", nannte Daum als Beispiel./men/jsl/tos

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AXC0248 2018-09-18/16:14

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