Der 2. März 2022 zeichnete das Ende einer Ära ab. Nach 19 Jahren gab der damalige Besitzer des FC Chelsea, Roman Abramovich bekannt, den Verein zum Verkauf freizugeben. Anschließend trudelten mehr als 250 Anfragen von Kaufinteressenten beim Klub an der Stamford Bridge ein. Schlussendlich setzte sich ein Konsortium um den US-Geschäftsmann Todd Boehly durch und übernahm den Verein laut britischen Medien für rund fünf Milliarden Euro. Das Konstrukt um Todd Boehly Todd Boehly ist allerdings anders als Abramovich nicht der alleinige Eigentümer, sondern wie bereits erwähnt Teil eines Konsortiums. In einer Mitteilung begründete der Vorstand des FC Chelsea die Entscheidung auch mit den bisherigen erfolgreichen Engagements der Inhaber bei der Baseball-Mannschaft Los Angeles Dodgers und den Basketball-Teams Los Angeles Lakers und Los Angeles Sparks. Das Konsortium besteht aus einer langen Liste von Akteuren, bei denen der wohl bedeutendste die private Beteiligungsgesellschaft Clearlake Capital ist, die mindestens 66 Prozent der Übernahme finanziert. Alles in allem handelt es sich um eine Gruppe von Geldgebern, die in der in der finanziellen und politischen Sphäre gut vernetzt ist. Tuchel und Boehly als Duo Nach den Abgängen der Sportdirektorin Marina Granovskaia und auch Klub-Ikone sowie -Berater Petr Cech, bildet Todd Boehly zusammen mit Trainer Thomas Tuchel das sportliche Führungsduo. Zusammen wollen sie eine Mannschaft bauen, die zu Meister Manchester City und dem FC Liverpool aufschließen kann. Dafür wird Todd Boehly selbst zum Fußball-Manager. Er fliegt aktuell extra für Besprechungen mit Thomas Tuchel ein, saugt Fachkenntnisse auf und trifft sich mit den wichtigsten Beratern der Branche zu Kennenlern-Gesprächen. Ein neuer Sportdirektor soll erst im Herbst integriert werden. "Wir lieben den Wettbewerb und wir lieben die Herausforderung an der Spitze. Dafür müssen wir neue Qualitätsspieler verpflichten, sonst haben wir keine Chance", erklärt Thomas Tuchel. Das sind die Pläne Die Richtung dürfte damit klar sein: Der FC Chelsea will aufholen und nach den schmerzhaften ablösefreien Abgängen von Antonio Rüdiger (Real Madrid) und Andreas Christensen (FC Barcelona) seine Mannschaft verstärken. Mit den Verpflichtungen von Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel und Raheem Sterling von Meister Manchester City für rund 95 Millionen setzte der Klub bereits ein erstes Zeichen. Es soll allerdings nicht nur in Beine, sondern auch Steine investiert werden. Das Investorenkonsortium plant auch die längst überfällige Modernisierung der Stamford Bridge endlich anzugehen. Dabei ist der Plan allerdings weniger radikal als der von Roman Abramovich, der zeitweise einen kompletten Abriss und Neuaufbau an gleicher Stelle in Aussicht stellte. Stattdessen planen Boehly und Co. schrittweise eine Tribüne nach der anderen umzubauen und zu modernisieren.  Mit dem riesigen Investment startet nun also eine komplett neue Ära. Es wird spannend zu beobachten sein, ob Todd Boehly und sein Konsortium an die Erfolge unter Abramovich anknüpfen und den Verein auf ein neues Level heben können.