Win-win-Situation für beide Seiten.

Der IRA sieht vor, dass die Preise für die am meisten verkauften Arzneimittel in Teilen des staatlichen Krankenversicherungssystems festgelegt werden. Die ausgewählten Medikamente müssen zum Zeitpunkt der Preisreduktion vor mindestens neun Jahren („Small-Molecules Drugs“) bzw. 13 Jahren („Biologics“) von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zugelassen worden sein. Ferner dürfen noch keine Generika bzw. Biosimilars (Nachahmerprodukte) zugelassen worden sein. Ausgenommen sind dabei generell Arzneimittel für seltene Krankheiten. Mitte August 2024 wurden nun die Ergebnisse der Preisverhandlungen für die ersten zehn ausgewählten Medikamente bekannt gegeben. Die festgesetzten Preise lagen im Rahmen der Erwartungen und damit deutlich unter den Befürchtungen aus dem vergangenen Jahr. Wieder einmal hat sich das Sprichwort „politische Börsen haben kurze Beine“ als zutreffend erwiesen. Die Pharmaunternehmen müssen ab 2026 für das staatliche Krankenversicherungssystem Rabatte zwischen 38 und 79% vom Listenpreis einräumen. Dadurch erwartet das staatliche Krankenversicherungssystem Einsparungen von etwa 22% – circa sechs Milliarden US-Dollar – gegenüber 2023. Diese Preiszugeständnisse klingen nach einem großen Betrag, sind jedoch für die Pharmaunternehmen handhabbar. Insgesamt kann man den Ausgang der Verhandlungen daher als Win-win-Situation ansehen.

Forschungsschwerpunkte verschieben sich zu komplexeren Produkten.

Dennoch sieht man bereits jetzt, dass sich der IRA auf die Forschungsaktivitäten der Pharmaunternehmen auswirkt. Die Pharmaunternehmen konzentrieren sich immer mehr auf Biologics, da diese im Vergleich zu Small-Molecule-Medikamenten länger vor Preisregulierung geschützt sind. Zudem wird mehr Forschung bei seltenen Krankheiten vorgenommen, da Medikamente für diese Therapiegebiete von Preisverhandlungen ausgenommen sind. Darüber hinaus versuchen die Pharmaunternehmen die Entwicklung zu beschleunigen, da die Preisverhandlung auf Molekülbasis und nicht auf Indikationsbasis, d.h. für unterschiedliche Krankheitsbilder, geführt werden. Das führt aktuell dazu, dass Pharmaunternehmen ihre Entwicklungspipeline neu ordnen. Diese Entwicklung wird zusätzlich durch das kommende Patentkliff verstärkt, denn bis Ende 2030 verlieren knapp 50% aller weltweit zugelassenen Medikamente ihren Patentschutz.

Die Entwicklung von neuen Medikamenten ist aufwendig und zeitintensiv. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen präklinischer und klinischer Entwicklung. Bei der präklinischen Entwicklung liegt der Fokus auf der Identifizierung vielversprechender medizinischer Wirkstoffe, die potenziell Krankheiten behandeln könnten. Darüber hinaus wird getestet, ob ein solcher medizinischer Wirkstoff sicher genug ist, um in klinischen Studien weiterentwickelt zu werden. In der Regel dauert ein solcher Prozess zwischen drei und sechs Jahren. Die klinische Entwicklung wiederum ist in vier Phasen aufgeteilt. Die tatsächliche Medikamentenentwicklung findet in den Phasen eins bis drei statt. Phase-vier-Studien sind Post-Zulassungsstudien, in der langfristige Risiken ausgeschlossen werden sollen. In den verschiedenen Studienphasen nimmt die Anzahl der Teilnehmenden sowie die Länge der Studien immer weiter zu. Insgesamt dauert der gesamte Entwicklungsprozess im Durchschnitt circa zehn bis 15 Jahre und kostet im Schnitt über zwei Milliarden US-Dollar.

Contract Research Organisations als langfristige Profiteure der Entwicklung.

Wie bereits erwähnt, verschiebt sich der Forschungsschwerpunkt der Pharmaunternehmen zu komplexeren Medikamenten. Das führt zu deutlich aufwendigeren Studien, die mittlerweile verstärkt an Contract Research Organisations (CROs) ausgelagert werden. CROs übernehmen einige Teile der präklinischen oder klinischen Forschung oder den gesamten Prozess der Entwicklung sowie Zusatzdienstleistungen wie Datenanalyse, Consulting oder Kommerzialisierungsdienstleistungen. Aufgrund der Fokussierung auf Research können CROs schneller und effizientere Studien durchführen. Das führt zu Kosteneinsparungen.

Fortschritte im Bereich Onkologie.

Der Bereich der Krebsforschung ist einer der komplexeren Bereiche, in denen CROs unterstützen. Aktuelle Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, wie wichtig das Forschungsgebiet bleibt und wie dringend Innovationen benötigt werden. Der WHO zufolge wurde im Jahr 2022 weltweit bei circa 20 Millionen Menschen Krebs diagnostiziert, circa 9,7 Millionen Menschen starben daran. Bis 2050 erwartet die WHO, dass die Anzahl der Fälle um ca. 77% auf 35 Millionen neue Krebsdiagnosen pro Jahr steigen wird. Lungen-, Brust- und Dickdarmkrebs sind dabei die häufigsten Formen von Krebs. In der Vergangenheit wurden bei der Krebstherapie Tumorzellen zunächst lokal durch Operation und/oder Bestrahlung behandelt. Sollten sich in anderen Organen Metastasen gebildet haben, wurden diese mithilfe von Chemotherapie bekämpft. Inzwischen gibt es eine Vielzahl neuer Krebstherapien. Eine Variante ist die zielgerichtete Therapie. Dabei wirkt die Therapie nur auf Krebszellen, die besondere Merkmale aufweisen. Monoklonale Antikörper oder kleine Moleküle blockieren hierbei die für die Entartung zentralen molekularen Signalwege. Im Vergleich zur klassischen Chemotherapie setzt die zielgerichtete Therapie viel genauer an den Krebszellen an.

Einen Sonderfall stellen Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) dar. Sie sind eine Mischung aus zielgerichteter Therapie und Chemotherapie, weshalb sie auch als „Smart Chemo“ bezeichnet werden. Ein Antikörper wird dabei benutzt, um einen Chemotherapie-Wirkstoff zu transportieren und im Tumor anzureichern. Eines der bekanntesten aktuell zugelassenen ADCs ist Enhertu von AstraZeneca. Es ist unter anderem für die Behandlung von Brustkrebs, von nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen und Magenkrebs zugelassen. AstraZeneca zählt zu den Marktführern für den Trend der ADCs, auch aus dem Pipeline-Blickwinkel.

Forschungsdaten unterstreichen Zusatznutzen der Adipositas-Medikamente.

Ein Bereich, der aktuell von allen Pharmaunternehmen priorisiert wird, ist die Diabetes- und Adipositas-Forschung. Immer mehr Unternehmen forschen in diesem Bereich. Mittlerweile liegt der Fokus bei den Adipositas-Medikamenten nicht mehr nur auf dem reinen Abnehmen – vielmehr rückt der Zusatznutzen in den Vordergrund. Eli Lilly konnte vor Kurzem zeigen, dass die Einnahme von Zepbound das Risiko für die Folgen von Herzinsuffizienz (HFpEF) deutlich senkt. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe sank das Risiko von (u.a.) Krankenhausaufenthalten und Todesfällen aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 38 Prozent. Darüber hinaus konnte Eli Lilly zeigen, dass Zepbound bei übergewichtigen Menschen mit Prädiabetes das Risiko an Diabetes zu erkranken um 94% senkt. Vermutlich wird man auch in Zukunft weitere Studienerfolge zu dem Zusatznutzen der Adipositas-Medikamente sehen.

Gemäß Prof. Harlan Krumholz von der Yale School of Medicine zeigt Semaglutide, der Ausgangsstoff von Ozempic und Wegovy von Novo Nordisk, deutlich weitreichendere Vorteile – die über das hinausgingen, was sich die Forschung ursprünglich vorgestellt hatte. Prof. Krumholz meinte vor Kurzem, ihn würde es nicht überraschen, wenn der Zusatznutzen schlussendlich den Alterungsprozess verlangsamen würde. Unsere Aussichten für die Diabetes- und Adipositas-Marktführer Novo Nordisk und Eli Lilly bleiben damit unverändert gut.

 

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Keine KIM-V für ‘Flut-Kredite’

Es ist löblich, dass Österreichs Finanzmarktaufsicht FMA darauf hinweist (hier), dass Kredite für die Instandsetzung nach ­Naturkatastrophen nicht in den Anwendungsbereich der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) fallen, die der Begrenzung systemischer Risiken aus der Immobilienfinanzierung dient. Natürlich ist eine Flutkatastrophe kein klassisches systemisches Risiko, aber viel mehr Risiko in der Kreditvergabe als in solchen Fällen gibt es kaum. Was Flutopfer brauchen, ist finanzielle Soforthilfe ohne Wenn und Aber (per Staat oder Versicherung) und nur in den seltensten Fällen zum Katastrophenleid noch Sorgen zur Rückzahlungsfähigkeit neuer Schulden.

 

Der Inflation Reduction Act beeinflusst die Pharma-Forschung

Pharmaunternehmen konzentrieren sich immer mehr auf Biologics, da diese im Vergleich zu Small-Molecule-Medikamenten ­länger vor Preisregulierung ­geschützt sind.

 

Anleger agieren überwiegend mittel- bis langfristig - Umfrage BSW

 

Hewlett Packard: mit KI mit robusten Quartalszahlen

Das Discount-Zertifikat der BNP Paribas mit der ISIN DE000PC94U10 kann zum Preis von 12,50 Euro unter der Annahme konstanter Wechselkurse maximal ca. 1,10 Euro oder 17,3 Prozent p.a. erwirtschaften. Dazu muss die Aktie am Bewertungstag 21.3.25 zumindest auf Höhe des Caps von 15 US-Dollar notieren. Barausgleich in allen Szenarien.

 

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Wien: „SLASH“ - Filmfestival des fantastischen Films

 

MIX

A1 Group. Nachdem A1 im vergangenen Jahr mit der Übernahme eines Teils der Infrastruktur des serbischen Anbieters Conexio die internationale Konnektivität verbessert hat, wurde nun der Aktienkaufvertrag für die neu eingetragene Conexio Metro d.o.o. unterzeichnet, die von Conexio ausgegliedert wurde. Mit dieser Transaktion wird A1 Serbien in der Lage sein, seinen Kunden im Jahr 2025 konvergente Produkte auf dem eigenen Glasfasernetz anzubieten.<»A1 Group. Nachdem A1 im vergangenen Jahr mit der Übernahme eines Teils der Infrastruktur des serbischen Anbieters Conexio die internationale Konnektivität verbessert hat, wurde nun der Aktienkaufvertrag für die neu eingetragene Conexio Metro d.o.o. unterzeichnet, die von Conexio ausgegliedert wurde. Mit dieser Transaktion wird A1 Serbien in der Lage sein, seinen Kunden im Jahr 2025 konvergente Produkte auf dem eigenen Glasfasernetz anzubieten.<
»Marinomed erhöht das Grundkapital - unter Auschluss des Bezugsrechts - um 10 PRozent. Die neuen Aktien werden um 5,0 Euro je Stück verkauft. Alle 154.053 neuen Aktien sind zu diesen Ausgabebedingungen von insgesamt elf Investoren, darunter auch Mitglieder des Aufsichtsrats und Vorstands, gezeichnet worden.Die Gesellschaft führt die Verhandlungen mit einem weiteren Investor über eine mögliche zweite Kapitalerhöhung über weitere bis zu 154.053 neue Aktien, wieder um 5,0 Euro je Stück und wieder unter Ausschluss des Bezugsrechts bestheender Aktionäre. <
»Mayr-Melnhof. Laut Directors’-Dealings-Meldung kaufte Vorstand Peter Oswald 1000 Aktien zu im Schnitt je 89,0 Euro. <
»Nationale Branchennews. Die Anschaffung einer Wohn-Immobilie hat im ersten Halbjahr 2024 um durchschnittlich 1,8 Prozent weniger gekostet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für bestehende Wohnungen und Häuser mussten Käufer im Schnitt um 3,7 Prozent weniger hinblättern. Die von Haushalten zu Wohnzwecken erworbenen Häuser kosteten im 1. Halbjahr 2024 um 4,8 Prozent weniger, bestehende Wohnungen wurden um 2,7 Prozent billiger, teilte die Statistik Austria mit. Die Preise für neuen Wohnraum hingegen stiegen in dem Zeitraum um 2,5 Prozent.<
»Internationale Branchennews. In der Europäischen Union sind die Pkw-Neuzulassungen im August eingebrochen. Die Zahl der neu zugelassenen Autos sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 18,3 Prozent auf 643.637 Fahrzeuge, teilte der Branchenverband Acea mit. In allen vier großen Nationen - Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien - war der Absatz rückläufig, wobei das Minus in Deutschland mit 27,8 Prozent am größten war. In den ersten acht Monaten ergab sich ein Plus bei den Neuzulassungen um 1,4 Prozent auf knapp 7,2 Millionen Wagen. Der Absatz reiner Elektroautos knickte im August um 43,9 Prozent ein, Hybridmodelle legten hingegen zu.<
»Internationale Unternehmensnews. Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat mit seinem Mittel Xofluza einen Forschungserfolg bei der Behandlung von Grippe erzielt. Wie die neuesten Daten aus der zulassungsrelevanten Studie Centerstone zeigen, hat Xofluza die Übertragung der Grippe von einer infizierten Person auf Haushaltsmitglieder reduziert. Das ist das erste Mal, dass ein Antivirus, das zur Behandlung einer Viruserkrankung der Atemwege eingesetzt werde, einen Nutzen zur Verringerung der Übertragung gezeigt hat. 
Unicredit-Chef Andrea Orcel hat ein öffentliches Übernahmeangebot für die Commerzbank ausgeschlossen. Das wäre ein zu aggressiver Schritt, sagte er in einem Interview mit der italienischen Zeitung "Il Messaggero". Die Bank-Austria-Mutter habe keine Eile, den Anteil an der Commerzbank auf mehr als die bereits erworbenen neun Prozent auszubauen. Man werde die übrigen vom Bund gehaltenen Commerzbank-Aktien kaufen, wenn sich die deutsche Bundesregierung zu einem Verkauf entschließe und wenn Unicredit willkommen sei. In einer Auktion vergangene Woche war ein Paket von 4,5 Prozent des deutschen Bundes an der Commerzbank ausschließlich an die Unicredit gegangen, weitere 4,5 Prozent erwarben die Italiener über den Markt.
Wacker Chemie dämmt seine Wachstumspläne für den Rest des Jahrzehnts etwas ein. Der Umsatz soll bis zum Jahr 2030 die Größenordnung von 10 Milliarden Euro erreichen, teilte der Konzern anlässlich seines Kapitalmarkttags in Burghausen mit. Im März 2022 hatte sich Vorstandschef Christian Hartel noch klar mehr als 10 Milliarden Euro zum Ziel gesetzt. Vom Erlös sollen aber wie geplant mehr als 20 Prozent als EBITDA übrigbleiben. „Unser Fokus liegt zukünftig stärker auf Margenverbesserung als auf Volumenwachstum”, erklärte Hartel die Anpassung des Umsatzziels.  Zuletzt hatte der Konzern einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro und eine Ebitda-Marge von 12,9 Prozent.<
»Internationale Analysenews. Goldman Sachs hat die Bewertung von Merck KGaA <DE0006599905> bei einem Kursziel von 205 Euro mit "Buy" aufgenommen. < <ag/red>