Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben sich nach ihren jüngsten Kursverlusten zunächst etwas stabilisiert und nur minimal nachgegeben. Der für den hiesigen Anleihemarkt richtungweisende Euro-Bund-Future stand am Donnerstagmorgen 0,01 Prozent tiefer bei 171,89 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei minus 0,408 Prozent.

Gestützt wurden die Anleihen laut Analyst Norbert Wuthe von der Landesbank BayernLB von dem Renditerückgang bei US-Staatsanleihen am Vortag, nachdem das US-Außenministerium den Sonderstatus Hongkongs als nicht mehr gerechtfertigt eingestuft hatte. "Keine vernünftige Person kann heute angesichts der Lage vor Ort behaupten, dass Hongkong noch einen hohen Grad an Autonomie von China beibehält", erklärte Außenminister Mike Pompeo in einem gesetzlich vorgeschriebenen regelmäßigen Bericht an den Kongress.

Am Mittwoch hatten die deutschen festverzinslichen Staatspapiere noch recht deutlich unter der anhaltenden Risikolust der Anleger gelitten. Im Gegenzug beflügelten die Hoffnung auf weitergehende Öffnungen der Wirtschaft in der Corona-Krise und der positiv aufgenommene Vorschlag der EU-Kommission für einen Corona-Wiederaufbaufonds die Aktienmärkte. Kommissionschefin Ursula von der Leyen will in der Corona-Krise 750 Milliarden Euro für die wirtschaftliche Erholung Europas mobilisieren. Damit fällt das von ihr entworfene Konjunkturprogramm noch größer aus als eine deutsch-französische Initiative für ein 500-Milliarden-Euro-Paket./la/bgf/men

 ISIN  DE0009652644

AXC0118 2020-05-28/09:34

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.