FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag spürbar von neuer Corona-Furcht profitiert. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,25 Prozent auf 172,36 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel auf minus 0,36 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit etwa zweieinhalb Monaten.

Marktbeobachter begründeten die neuerliche Suche nach Sicherheit mit Bemerkungen des Chefs des US-Pharmakonzerns Moderna, Stephane Bancel. In einem Zeitungsinterview äußerte Bancel die Erwartung, dass die Corona-Impfstoffe deutlich weniger wirksam gegen die neu entdeckte Omikron-Variante seien. Zudem dürfte es Monate dauern, bis die Produzenten angepasste Impfstoffe in nennenswertem Umfang herstellen könnten. Auch US-Notenbankchef Jerome Powell warnte, dass die neue Virus-Variante wirtschaftliche Risiken mit sich bringe.

Begrenzt wurden die Kursgewinne festverzinslicher Wertpapiere durch neue Inflationsdaten aus der Eurozone. Mit 4,9 Prozent markierte die Teuerung im November den höchsten Stand seit Beginn der Währungsunion. Analysten kommentierten, damit dürfte der Höhepunkt der Inflationswelle erreicht sein. Im kommenden Jahr dürfte sich die Inflation zurückbilden, wenn auch langsamer als bisher erwartet. Wirtschaftliche Risiken wegen der neuen Corona-Variante könnten den Prozess allerdings beschleunigen./bgf/eas

 ISIN  DE0009652644

AXC0198 2021-11-30/12:31

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