Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag etwas nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,03 Prozent auf 175,36 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug auf minus 0,57 Prozent.

Die Anleihen profitierten nicht von der trüben Stimmung an den Aktienmärkten, einer hohen Zahl von Corona-Neuinfektionen und einem schwachen Ifo-Index. Die Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich im Oktober wegen steigender Corona-Infektionszahlen eingetrübt. Der Rückgang war stärker als erwartet.

"Die heutige Veröffentlichung unterstreicht, dass die Zeit positiver konjunkturelle Nachrichten erst einmal vorbei sein dürfte", kommentierte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg. Der Rückgang sei wohl nur ein Vorgeschmack dafür, was noch bevorstehen könnte, falls der zuletzt explosionsartige Anstieg der Infektionszahlen nicht bald eingedämmt werden könne.

Positive Nachrichten kamen jedoch aus Italien. Die Ratingagentur Standard & Poor's hat am vergangenen Freitag die Bonität Italiens bestätigt und den Ausblick von negativ auf stabil gesetzt. Die Anleihefachleute der Commerzbank sprachen von einer überraschenden Entscheidung, die auch zeige, wie stark die Unterstützung von Europäischer Zentralbank (EZB) und Europäischer Union (EU) in der Corona-Krise wirke.

Die Risikoaufschläge italienischer Anleihen gingen merklich zurück. So fiel die Rendite zehnjähriger Papiere um 0,06 Prozentpunkte auf 0,70 Prozent. Auch die Renditen spanischer, griechischer und portugiesischer Anleihen gaben nach./jsl/bgf/stk

AXC0158 2020-10-26/12:43

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