Der anhaltende Optimismus an den Finanzmärkten hat den Kurs des Euro am Mittwoch deutlich über 1,12 US-Dollar gehievt. Darüber blieb die Gemeinschaftswährung auch im New Yorker Handel mit zuletzt 1,1238 Dollar. Im späten europäischen Nachmittagsgeschäft war sie sogar bis auf 1,1251 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Mitte März gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1194 (Dienstag: 1,1174) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8933 (0,8949) Euro gekostet.

Die Gemeinschaftswährung profitiert bereits seit einigen Tagen von der Risikobereitschaft der Anleger, während im Gegenzug die in Krisenzeiten häufig gefragte Weltleitwährung US-Dollar gemieden wurde. Am Mittwoch untermauerten erfreuliche Konjunkturdaten vor allem aus China und den USA die teils euphorische Stimmung an den Märkten.

Anleger blicken nun auch auf die Notenbanken: Die EZB könnte ihre bereits extrem großzügige Geldpolitik in Reaktion auf die Corona-Krise noch weiter lockern. Dies erwarten viele Bankökonomen für die Sitzung des geldpolitischen Rats an diesem Mittwoch und am Donnerstag. Ihre Entscheidung gibt die EZB am Donnerstagnachmittag bekannt.

Die Kursverluste des Dollar wurden aber nicht nur auf die freundliche Stimmung an den Finanzmärkten zurückgeführt. "Der Konflikt zwischen den USA und China sowie die anhaltenden Proteste in vielen Städten der USA fordern ihren Tribut", sagten die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen.

Mark Haefele, Chef-Anlagestratege der UBS-Sparte Global Wealth Management, hält derweil auf längere Sicht weitere Kursgewinne des Euro für möglich: "In einem Szenario, in dem das Corona-Virus nicht erneut deutlich auftritt und Fortschritte bei Behandlungen und Impfstoffen erzielt werden, erwarten wir, dass sich die Schwäche des Dollar fortsetzt."/la/bgf/he/ajx/he

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AXC0392 2020-06-03/21:07

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