Der Euro hat sich am Freitag im späten US-Devisengeschäft kaum noch bewegt. Er handelte in einer engen Spanne zwischen 1,1070 und 1,1080 US-Dollar. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung mit 1,1074 Dollar und damit etwa auf dem Niveau des späten europäischen Währungshandels. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1096 (Donnerstag: 1,0963) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9012 (0,9122) Euro gekostet.

Die abermalige Verschärfung der bereits extrem lockeren Geldpolitik der EZB hatte den Euro am Donnerstag zunächst spürbar belastet. Der Effekt hielt aber nicht lange an. Fachleute erklärten den letztlich sogar steigenden Euro damit, dass die Markterwartungen an die EZB noch höher gewesen seien. Sowohl die vorgenommene Zinssenkung als auch die angekündigten Wertpapierkäufe hätten die Markterwartungen allenfalls gerade so erreicht, urteilte Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann.

Hinzu kommt, dass das Lockerungspaket im geldpolitischen Rat sehr umstritten gewesen sein muss. Am Freitag äußerten sich gleich drei hochrangige Zentralbanker kritisch: Bundesbankpräsident Jens Weidmann, der niederländische Notenbankchef Klaas Knot und Österreichs Zentralbankchef Robert Holzmann. Nach Ansicht Weidmanns ist die EZB "über das Ziel hinausgeschossen". Sein niederländischer Kollege monierte, insbesondere die neuen milliardenschweren Anleihekäufe stünden in keinem Verhältnis zu den wirtschaftlichen Bedingungen. Es gebe triftige Gründe, an der Wirksamkeit zu zweifeln./bek/stk

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AXC0222 2019-09-13/20:51

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