Der Euro ist am Donnerstag spürbar durch Aussagen zur Geldpolitik bewegt worden. Wurde er zunächst durch Äußerungen der designierten EZB-Präsidentin Christine Lagarde belastet, erhielt er Auftrieb durch Worte des niederländischen Notenbankchefs Klaas Knot. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung dann 1,1065 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1072 (Mittwoch: 1,1083) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9032 (0,9023) Euro.

Nach einem ruhigen Vormittagshandel geriet der Euro am Nachmittag zunächst unter Druck. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete über schriftliche Ausführungen der künftigen EZB-Präsidentin Christine Lagarde an das Europäische Parlament. Demnach hat die EZB nach Ansicht Lagardes die Zinsuntergrenze noch nicht erreicht. Die Notenbank verfüge zudem über einen umfassenden Instrumentenkasten und sei bereit, zu handeln. Die Formulierungen erinnern stark an die Wortwahl des jetzigen EZB-Präsident Mario Draghi, dem Lagarde im Herbst nachfolgen soll.

Wenig später legte der Euro jedoch zu, als sich der niederländische Notenbankchef äußerte. Knot stellt sich zwar nicht prinzipiell gegen weitere Zinssenkungen durch die EZB. Gegenwärtig lehnt er aber eine Neuauflage der billionenschweren Wertpapierkäufe durch die Notenbank ab. Mitte September wird die EZB neue Entscheidungen fällen. Aufgrund der schwächeren Konjunktur wird mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik gerechnet. Die Markterwartungen sind sehr hoch, angefacht insbesondere durch offensive Äußerungen von Finnlands Notenbankchef Olli Rehn.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90531 (0,90823) britische Pfund, 117,68 (117,18) japanische Yen und 1,0880 (1,0872) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (etwa 31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1539 Dollar gehandelt. Das war in etwa so viel wie am Vortag./bgf/jsl/fba

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AXC0269 2019-08-29/17:14

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